1. Das Wunder von Manhattan
2. Ist das Leben nicht schön?
3. Schöne Bescherung
4. Tatsächlich ... Liebe
5. Stirb langsam
6. Spuren im Sand
7. Der kleine Lord
8. Scrooge - Eine Weihnachtsgeschichte
9. Nightmare Before Christmas
10. Bad Santa
1. Das Wunder von Manhattan
Handlung: Der Weihnachtsmann kommt als Kris Kringle auf die Erde und versucht die alleinerziehende Doris Walker und ihre Tochter Susan dazu zu bringen, an ihn zu glauben. Dabei wird er von dem Anwalt Fred Gaily unterstützt, der vor Gericht für die Anerkennung Kingles als Weihnachtsmann streitet.
Beste Szene: Kris Kingle unterhält sich mit der etwas altklugen und für ihr Alter viel zu vernünftigen Susan über die Kraft der Fantasie.
Bestes Zitate: Kris: "Weißt du, was Fantasie ist?" Susan: "Sicher! Das ist, wenn man Dinge sieht, die nicht da sind." Kris: "Hmm, dafür kann es auch andere Ursachen geben."
"Glauben bedeutet, an etwas festzuhalten, auch wenn einem der gesunde Menschenverstand rät, dies nicht zu tun. Siehst du nicht? Es ist nicht nur Kris, der hier angeklagt ist, sondern alles, wofür er steht: Mitgefühl, Freude, Liebe und all die anderen Reichtümer, die man mit Geld nicht kaufen kann." (Doris)
Urteil: Ein Film, in dem es darum geht, nie die Hoffnung aufzugeben. Wer nicht gerade ein emotionales Drei-Sterne-Gefrierfach ist, dem wird dieser Film zu Herzen gehen. Edmund Gwenn in der Rolle des Weihnachtsmanns bekam zu Recht einen Oscar. Das Remake von 1994 reicht nicht an das Original heran. (FSK ohne Alterbeschränkung)
2. Ist das Leben nicht schön?
Handlung: George Baily ist ein guter und hilfsbereiter Mann, der seine eigenen Wünsche und Ziele stets denen anderer Menschen, die ihm am Herzen liegen, untergeordnet hat. Als die Bank, die er leitet, aufgrund einer Intrige seines Widersachers Mr. Potter ausgerechnet am Heiligen Abend bankrott zu gehen droht, wünscht er sich, er wäre nie geboren worden. Der Schutzengel Clarence zeigt ihm jedoch, wie das Schicksal von vielen Menschen verlaufen wäre, wenn es George nie gegeben hätte. Dadurch erkennt George, wie wertvoll sein Leben ist und gewinnt neuen Lebensmut.
Beste Szene: George kommt mit seiner Freundin Mary an ein altes Haus. George erzählt von seinen Träumen und Zielen, die er später jedoch so nie verwirklichen wird. Mary wirft einen Stein an das alte Haus und wünscht sich dabei etwas. Später kommt heraus, dass sie sich gewünscht hat, dass das Haus zu ihrem gemeinsamen Zuhause mit George wird.
Bestes Zitat: "Seltsam, nicht wahr? Jedes menschliche Leben berührt so viele andere Leben. Wenn einer fehlt, hinterlässt er ein schreckliches Loch." (Clarence)
Urteil: Der Film gilt als einer der besten Filme aller Zeiten. Er zeigt, wie sehr sich Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit auszahlen können und macht Mut, Mitmenschlichkeit zu zeigen. (FSK 6) am 24. und 30.12. auf Sky Nostalgie
3. Schöne Bescherung
Handlung: Mr. Griswold versucht seinem Clan ein sentimentales, altmodisches Weihnachtsfest zu bescheren. Für ein gelungenes Fest nimmt er ziemlich viel auf sich. Zum Beispiel sieht man ihn, wie er in mühevoller und nicht ungefährlicher Kleinarbeit zigtausend "italienischer" Glühbirnen am Haus festtackert. Natürlich geht es bei den Griswolds die ganze Zeit drunter und drüber. Es ist ein saisonales Krisenszenario.
Beste Szene: Vater Griswold schmückt das Haus mit reichlich Glühbirnen. Die Verkabelung ist aber nicht ganz geglückt, so dass nur er in den Genuss des leuchtenden Hauses kommt.
Bestes Zitat: Bethany: "Brennt Euer Haus, Clark?" Clark: "Nein, Tante Bethany. Das ist die Weihnachtsbeleuchtung."
Urteil: Von Mr. Griswold kann jeder etwas lernen. Nämlich, dass Kitsch an Weihnachten einfach keine relevante Kategorie darstellt. Dass Rührung nicht peinlich ist und Gefühle nicht lügen. (FSK 6)
4. Tatsächlich ... Liebe
Handlung: In diesem Episodenfilm werden die Liebesgeschichten verschiedener Paare erzählt. Der frisch gewählte britische Premierminister David (Hugh Grant) verliebt sich in die hübsche Natalie (Martine McCutcheon),der kleine Sam (Thomas Sangster) verliebt sich in seine Mitschülerin Joanna (Olivia Olson) während Harry (Alan Rickman) und Karen (Emma Thompson) eine Ehekrise haben. Viele weitere Liebesgeschichten gibt es noch in diesem Film. Der Höhepunkt ist natürlich das Weihnachtsfest.
Beste Szene: Hugh Grant als Premierminister wähnt sich in Downing Street 10 allein und legt einen flotten Tanz zu "Jump (For My Love)" von den Pointer Sisters hin.
Bestes Zitat: "Es scheint sich überall die Meinung zu verbreiten, dass wir in einer Welt von Hass und Gier leben. Ich sehe das anders - ich glaube, dass die Liebe überall ist." (Erzähler zu Beginn des Films)
Urteil: Dieser Film zeigt zum Fest der Liebe die Liebe in fast allen Facetten und in vielen Lebenslangen. Mit irgendeinem Paar wird sich wohl jeder identifizieren können. Außerdem kommt der Humor nicht zu kurz. (FSK 6) am 24. und 25.12. in ORF1, am 28.12. in Vox
5. Stirb langsam
Handlung: Gut, "Stirb langsam" ist nicht unbedingt ein besinnlicher Film, aber es gibt ja auch Menschen, die reichlich Action mögen. Die gibt es reichlich: John McClane kommt an Heiligabend nach Los Angeles, um mit seiner Familie Weihnachten zu feiern. Von seiner Frau Holly wird er auf der Weihnachtsfeier ihrer Firma erwartet. Diese wird jedoch von schwer bewaffneten Gangstern gestürmt. McClane muss einen nach dem anderen ausschalten, um Weihnachten noch mit Frau und Kind feiern zu können. Dabei geht reichlich Glas zu Bruch, und es gibt manche Explosion.
Beste Szene: Hans Gruber (Alan Rickman) fällt aus dem 100. Stockwerk eines Hochhauses, die Kamera zeigt dabei sein Gesicht.
Bestes Zitat: "Ich habe ein Maschinengewehr. Ho, ho, ho." (Hans Gruber)
Urteil: Im Genre des Actionfilms war "Stirb langsam" stilbildend: Der Held kämpft auf begrenztem Raum gegen das Böse. Und so männlich wie Bruce Willis ist kaum ein Darsteller. Wenn man zu Weihnachten gerettet werden möchte, dann von ihm. Aber bitte nicht unbedingt am Heiligen Abend oder an den Feiertagen gucken. "Stirb langsam" ist kein Familienfilm, und die Botschaft der Nächstenliebe kommt auch nur bedingt rüber. (FSK 16) am 24.12. in Sat.1
6. Spuren im Sand
Handlung: Weihnachten und Western, geht das? Das geht! In "Spuren im Sand" sind drei Ganoven auf der Flucht. In der Wüste treffen sie auf eine Frau, die ein Kind zur Welt bringt und kurz darauf stirbt. Die Ganoven versprechen, immer für das Kind zu sorgen. Nach der Flucht durch die Wüste schafft es einer der Ganoven, Robert (John Wayne), an Weihnachten mit dem Kind nach "Neu Jerusalem".
Beste Szene: In einem Planwagen in der Wüste wird ein Kind geboren, die Mutter stirbt kurz darauf.
Bestes Zitat: "Hey, Bob ... Mir ist gerade eingefallen, was morgen für ein Tag ist: Feliz Navidad." (Pedro "Pete" Roca Fuerte, sterbend)
Urteil: Außen hart und innen ganz weich präsentieren sich die Helden in diesem Genreklassiker, der zudem eine ironische Verbindung zur biblischen Weihnachtsgeschichte herstellt. Grandiose Landschaftsaufnahmen garantieren ein herrliches Filmvergnügen. (FSK ohne Altersbeschränkung)
7. Der kleine Lord
Handlung: Cedric lebt mit seiner Mutter in einfachen Verhältnissen in New York. Seine besten Freunde sind der Gemischtwarenhändler Mr. Hobbs und der Schuhputzer Dick. Eines Tages taucht Mr. Havisham, der Gesandte von Cedrics englischem Großvater, dem Earl von Dorincourt auf. Cedric geht mit seiner Mutter nach England, um später das Erbe seines Großvaters anzutreten. Da der Earl seine Schwiegertochter ablehnt, darf diese jedoch nicht mit im Schloss wohnen. Durch seine unbekümmerte Art gelingt es Cedric jedoch im Laufe der Zeit aus dem mürrischen Earl einen mitfühlenden Mann zu machen, der sogar das Armenviertel renovieren lässt. An Weihnachten ist die Familie im Schloss wieder vereint, der Earl reicht seiner Schwiegertochter die Hand.
Beste Szene: Bei einem Festbankett im Schloss bringt der kleine Lord die adelige Gesellschaft dazu, ganz unstandesgemäß zu dem Schlager "Golden Slippers" zu tanzen.
Bestes Zitat: "Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich jemals ein Kind so gern haben würde, hätte ich ihm nicht geglaubt Ich habe Kinder immer verabscheut – meine eigenen mehr als alle anderen." (Earl of Dorincourt/Alec Guinness)
Urteil: Der "Kleine Lord" ist vielleicht der Weihnachtsfilm schlechthin. Mit seiner Naivität und fröhlichen Unbekümmertheit gelingt es einem kleinen Jungen, das harte Herz seines Großvaters zu erweichen und damit das Leben vieler Menschen zum Guten zu wenden. Kitschig, aber wundervoll! (FSK: -) am 20. und 22.12. in der ARD, am 24.12. als neuere Verfilmung im SWR
8. Scrooge - Eine Weihnachtsgeschichte
Handlung: Verfilmung des Klassikers von Charles Dickens aus dem Jahr 1951. Seit dem Tod seines Partners Marley betreibt der geizige Scrooge sein Geschäft allein. Er behandelt seine Mitmenschen schlecht, vor allem seinen unterbezahlten Sekretär Bob Cratchit. Das nahende Weihnachtsfest ist für Scrooge lästig und überflüssig. Da taucht der Geist Marleys bei ihm auf und kündigt die Ankunft dreier weiterer Geister an. Die lassen nicht lange auf sich warten Der Geist der Vergangenheit, der Geist der Gegenwart und der Geist der Zukunft führen ihm sein jämmerliches Dasein und seine Gemeinheiten vor Augen. Scrooge erkennt, welche fürchterlichen Folgen seine herzlosen Taten haben und will sein Leben ändern.
Beste Szene: Auf dem Friedhof steht Scrooge an seinem eigenen Grabstein und erkennt, was für ein schlechter Mensch er war. Er fleht den Geist an, ihm eine Chance zu geben, sein Leben zu bessern.
Bestes Zitat: Ebenezer (in einem Obdachlosenheim, wo seine ehemalige große Liebe Alice arbeitet): "Geist, sind diese Menschen wirklich oder sind sie Schatten?" Geist der Gegenwart: "Sie sind wirklich. Wir sind die Schatten." Ebenezer: "Wir beide?" Geist der Gegenwart: "Haben Sie sich nicht von ihrem eigenen Ich entfernt, als Sie die Liebe dieses zarten Geschöpfes verloren?"
Urteil: Dickens' Weihnachtsgeschichte ist zeitlos schön und inzwischen mehrfach verfilmt, u.a. mit den Muppets und von Disney mit Dagobert Duck als Scrooge und Micky Mouse als Sekretär Cratchit. Bekannt ist auch der Film "Die Geister, die ich rief" mit Bill Murray von 1988. "Scrooge" ist aber ganz nah an der Vorlage, zudem ist die Darstellung des Scrooge durch Alastair Sim bis heute unerreicht. Die Geschichte zeigt, dass auch "schlechte" Menschen zur Wandlung fähig sind, und glaubt an den "guten Kern" in allen, der gerade an Weihnachten zum Vorschein kommen kann. (FSK 6)
9. Nightmare Before Christmas
Handlung: Jack Skellington ist das Vorbild der Bewohner von Halloween Town. Er selbst würde aber gern etwas anders tun, als Halloween zu feiern. Bei einem Spaziergang entdeckt er die Welt der Weihnacht und fasst den Plan, den Weihnachtsmann zu entführen, um selbst als "Nikki-Graus" den Kindern die Geschenke zu bringen. Sally, die in Jack verliebt ist, will den Plan verhindern, da sie erkennt, wie falsch das Vorhaben ist. Sie wird jedoch – wie der Weihnachtsmann - von Oogie Boogie festgehalten. Als Jack endlich erkennt, dass er einen Fehler gemacht hat, rettet er die beiden. Der Weihnachtsmann kann seine Aufgaben noch selbst erledigen und das Fest retten.
Beste Szene: Jack erzählt den Bewohnern der Welt von Halloween vom Weihnachtsland. Er versucht den Zauber dieser Welt zu beschreiben und präsentiert einen Weihnachtsbaum und Geschenke. Mit seiner Darbietung erntet er jedoch Kopfschütteln. Erst als er den Weihnachtsmann als "Niki-Graus" mit furchterregender Mimik darstellt, weckt er das Interesse der Halloween-Bewohner.
Bestes Zitat: "There's children throwing snowballs / instead of throwing heads / they're busy building toys / and absolutely no one's dead!" ("Da gibt es Kinder, die Schneebälle werfen statt Köpfe. Sie sind mit mit Bauklötzen beschäftigt, und wirklich niemand ist tot", beschreibt Jack singend die Weihnachtswelt.)
Urteil: Schuster, bleib bei deinen Leisten, lautet die Botschaft dieses fantasievollen Films, an dem Tim Burton als Autor und Produzent mitgewirkt hat. Wer Animationsfilme und Musicals mag, kommt hier voll auf seine Kosten. (FSK 6)
10. Bad Santa
Handlung: Willie Stokes arbeitet als Kaufhaus-Weihnachtsmann, ist aber alles andere als kinderfreundlich. Der Job ist ohnehin nur Tarnung: gemeinsam mit seinem kleinwüchsigen Kumpel Marcus raubt er die Kaufhäuser aus, in denen er arbeitet. Willies Leben ändert sich, als er den kleinen Thurman kennenlernt, der alleine bei seiner senilen Oma lebt und fest an den Weihnachtsmann glaubt. Willie quartiert sich bei den bedien ein und lernt durch den Jungen allmählich die wahre Bedeutung des Weihnachtsfests kennen. Das passt seinem Kumpel Marcus gar nicht, der nach dem Kaufhausdetektiv Gin auch Willie aus dem Weg räumen will. Willie landet schließlich im Gefängnis, erhält jedoch eine milde Strafe und bleibt mit Thurman in Kontakt.
Beste Szene: Thurman zockt Willie beim Dame-Spiel ab, der daraufhin ausrastet.
Bestes Zitat: Junge: "Wenn du wirklich der Weihnachtsmann bist, kannst du zaubern." Willie (flüstert): "Du willst Zauberei sehen? Okay, dann sieht zu, wie du verschwindest." (schiebt den Jungen weg)
Urteil: Nie sah man einen Weihnachtsmann, der so leidenschaftlich flucht. Das Thema ist wie in vielen Weihnachtsfilmen: knorriger Mann, der von Weihnachten nichts hält, wird (durch ein Kind) geläutert. So lustig wie in diesem Film gibt es das wirklich selten. Aber: kein Familienfilm! (FSK 12)
Henrik Schmitz ist Redakteur bei evangelisch.de