US-Militär muss Schwulen-Bann stoppen

US-Militär muss Schwulen-Bann stoppen
Neue Etappe im Streit um die Behandlung von Homosexuellen bei den US-Streitkräften: Die Armee nimmt eigenen Angaben zufolge seit neuestem auch "bekennende Schwule" auf. Sie folgt damit der jüngsten Anordnung eines Bundesgerichts in Kalifornien.

Die Richter hatten die geltende Regelung "Don't ask, don't tell" (Frage nicht, sage nichts) als Diskriminierung verworfen. Eine Sprecherin des Pentagons sagte am Dienstag, die neue Regelung gelte seit vergangener Woche. Sie verwies allerdings darauf, dass die Regierung Berufung gegen den Gerichtsbeschluss eingelegt hat.

Regierung legt Berufung ein

Der Streit um die Behandlung Homosexueller in der Armee macht seit Monaten Schlagzeilen. US-Präsident Barack Obama hatte bereits im Wahlkampf versprochen die 17 Jahre alte Regelung aufzuheben. Nach Angaben von Homosexuellen-Gruppen wurden seit 1993 rund 10.000 Schwule aus der Armee entlassen.

Obama musste allerdings kürzlich eine herbe Niederlage einstecken: den Demokraten im Senat gelang es nicht, ein Gesetz über die Abschaffung zur Abstimmung zu bringen. Schuld daran war nicht nur der geschlossene Widerstand der oppositionellen Republikaner - auch im Regierungslager gab es Widerstand.

Die Regierung hat gegen die gerichtliche Anordnung Berufung eingelegt, weil das Pentagon erst neue Regelungen erarbeiten will. Die Regierung will zudem eine Änderung per Gesetz und nicht aufgrund eines Gerichtsbeschlusses.
 

dpa