Das Engagement gegen die Todesstrafe lohne sich, betonte Löning. Mehr als zwei Drittel aller Staaten hätten die Todesstrafe abgeschafft oder ausgesetzt. "Allen anderen Staaten sagen wir deutlich: Mit der Todesstrafe werden keine Probleme gelöst", fügte er hinzu. Weder verhindere sie Verbrechen noch schaffe sie gesellschaftlichen Frieden.
EKD-Auslandsbischof Schindehütte sagte in Hannover, das in den fundamentalen Menschenrechten festgeschriebene Recht auf Leben und Würde stehe dem Instrument der Todesstrafe entgegen. Das Recht auf Leben und Würde müsse nach christlicher Überzeugung schwerer wiegen als das Bedürfnis nach Vergeltung.
Kritik an den Vereinigten Staaten
Amnesty International kritisierte insbesondere die USA für das Festhalten an der Todesstrafe. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation wurden von 1977 bis heute in den Vereinigten Staaten mehr als 1.200 Menschen hingerichtet. Die USA seien neben Japan der einzige G-8-Staat, der die Todesstrafe anwende.
"In den USA entscheiden viele Faktoren, die oft nicht mit dem Verbrechen zu tun haben, ob ein Angeklagter zum Tode verurteilt wird oder eine andere Strafe bekommt", erklärte die USA-Expertin von Amnesty, Sumit Bhattacharyya. Die Todesstrafe in den USA werde weiterhin rassistisch und diskriminierend angewandt. Wenn Weiße zu Opfern von Verbrechen werden, würden die Angeklagten etwa dreimal so häufig zum Tod verurteilt als bei einem afroamerikanischen Mordopfer.
Im Jahr 2009 registrierte die Menschenrechtsorganisation mindestens 714 Hinrichtungen in 18 Ländern. Mehr als 2.000 Menschen wurden in 56 Ländern zum Tode verurteilt. Neben den USA zählen China, Iran, Irak und Saudi-Arabien zu den Ländern mit den meisten vollstreckten Todesurteilen.
epd