"Bei allem Erschrecken und Fragen bin ich ganz gewiss: Gott hatte die Menschen nicht verlassen, die in der Massenpanik um ihr Leben gefürchtet und gekämpft haben", schreibt Schneider in der am Dienstag in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Der Theologe, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, unterstreicht, Gott "war auch bei denen, die ihr Leben verloren haben". Er sei jetzt bei den Trauernden, und er werde auch die nicht verlassen, "die Fehler gemacht haben" bei ihren Plänen und Entscheidungen. Gott lasse auch die nicht los, die in ihrer Panik kopflos geworden seien, weil sie nur noch ihr Leben retten wollen, schreibt Schneider.
Der Präses räumte ein: "Gottes Wirken bei der Loveparade am vergangenen Samstag in meiner Heimatstadt Duisburg im Einzelnen zu entdecken und theologisch zu deuten, das ist mir unmöglich." Sein Glaube und seine theologische Überzeugung verböten es jedoch, in diesem Unglück einen Fingerzeig Gottes gegen die Loveparade oder gegen die Organisatoren zu sehen. "Und schon gar nicht kann ich die Todesfälle als göttliche Bestrafung für Teilnehmer verstehen", betonte Schneider.