Heute ist das erste Halbfinale der Fußball-WM 2010, morgen das zweite - mit deutscher Beteiligung. Mitten hinein in die aufregende Schlussphase der WM in Südafrika fliegen heute neun Jugendliche nach Johannesburg. Bis 30. Juli besuchen sie den Oberhausener Partnerkirchenkreis in Freestate / Lesotho.
Die Jugendbegegnung hat ein Thema: "Fußball WM 2010 in Südafrika - Wer gewinnt - Wer zahlt die Zeche?". Ein Jahr lang hat sich die Gruppe monatlich getroffen und inhaltlich vorbereitet.
Sie engagieren sich ehrenamtlich in ihren Kirchengemeinden. Sie helfen mit bei Freizeiten, in der "Kinderdisco" oder der Konfiarbeit. Sie besuchen noch die Schule, machen eine Ausbildung oder fangen im Herbst ein Studium an. Mit 17 Jahren ist Lisa Kocks die Jüngste in der Gruppe. Das Thema Afrika hat sie schon beim Kirchentag in Bremen und beim Ökumenischen Kirchentag in München beschäftigt.
Unterkunft in Gastfamilien
Ältester ist Andreas Leo, der 24-Jährige macht eine Ausbildung zum Altenpfleger und sagt unter anderem: "Ich interessiere mich politisch für das Land."
Mehrere aus der Gruppe haben an einem Antirassismus-Training teilgenommen - auch vor diesem Hintergrund besuchen sie ein Land, das noch mit den Spätfolgen der Apartheid zu kämpfen hat. Sie reist gern, sagt Agnes Venghaus (19), und das Besondere dieser Reise ist für sie, in Gastfamilien zu wohnen.
Spaß und kritischer Blick
"Ökumene braucht Nachwuchs", auf diese kurze Sinn-Formel bringt Gemeindepfarrerin Michaela Breihan die Reise. Erstmals besuchen junge Erwachsene die Partnerkirche, die Uniting Reformed Church. Wenn sie nun speziell nach dem Thema Fußball schauen, hat das mit großem Vergnügen zu tun - das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft hat die Gruppe zusammen angesehen.
Aber auch mit einem kritischen Blick: Da geht es beispielsweise um die Verdrängung von Straßenhändlern durch die Fifa, genauer: Verkaufsverbote rund um die Stadien, die den fliegenden Händlern die Verdienstmöglichkeiten nehmen. www.kirche-oberhausen.de