Papst spricht mit zurückgetretenem Bischof Mixa

Papst spricht mit zurückgetretenem Bischof Mixa
Papst Benedikt XVI. hat am Donnerstag den früheren Augsburger Bischof Walter Mixa in Audienz empfangen. Prügelvorwürfe gegen Mixa hatten zuvor wochenlang die Schlagzeilen bestimmt.

Benedikt habe bei der Begegnung die Hoffnung geäußert, dass Mixas Bitte um Vergebung "offene Ohren und offene Herzen" finde, so der Vatikan in einer Stellungnahme. Nach einer Zeit "oft maßloser Polemik" müsse Versöhnung möglich sein. Das Kirchenoberhaupt bat zudem seine Mitbrüder im Bischofsamt, Mixa "mehr als in der Vergangenheit" ihre Hilfe anzubieten.

Mixa selbst habe anerkannt, dass durch die von ihm begangenen Fehler und den damit verbundenen Vertrauensverlust sein Rücktritt unvermeidlich gewesen sei, teilte der Vatikan weiter mit. Mixa habe erneut um Vergebung gebeten. Man solle aber, so Mixa laut Vatikan, auch das von ihm geleistete Gute nicht vergessen. Wie "Radio Vatikan" berichtete, hatte der Papst für die Begegnung im Apostolischen Palast des Vatikans fast eine Stunde Zeit angesetzt. Dies sei mehr gewesen als für andere Audienzen dieses Tages.

Berichte über Alkoholkrankheit

Der Papst hatte Anfang Mai Mixas Rücktrittsgesuch als Bischof von Augsburg und als Militärbischof angenommen. Zuvor waren unter anderem Prügelvorwürfe und der Verdacht auf finanzielle Unregelmäßigkeiten an früheren Wirkungsstätten des 69-Jährigen bekannt geworden. Medien hatten zudem unter anderem über eine Alkoholkrankheit Mixas berichtet.

An die Gläubigen im Bistum Augsburg gerichtet, warb der Papst darum, den Nachfolger von Mixa, der noch nicht feststeht, mit "offenen Herzen" willkommen zu heißen. Wie es weiter hieß, werde sich Bischof Mixa eine Zeitlang zu Meditation und Gebet in Stille zurückziehen, auch um sich körperlich zu erholen. Wie andere emeritierte Bischöfe auch könne er er danach mit Absprache seines Nachfolgers seelsorgerliche Aufgaben übernehmen.

Bitte um Verzeihung

Mixa hatte seinen Rücktritt als Augsburger Bischof zunächst infrage gestellt. Ende Juni lenkte er ein. Er werde keine Vorwürfe mehr erheben, teilte das Bistum Augsburg in einer mit ihm abgesprochenen Erklärung mit. In einem sehr persönlich gehaltenen Brief bat Mixa zudem die Gläubigen in der Diözese Augsburg um Versöhnung und Verzeihung: "Ich habe sicher auch viele Fehler gemacht, obwohl ich niemanden in irgendeiner Weise verletzen oder beschädigen wollte."

epd