"Über der Szene lag der Schatten von 1966"

"Über der Szene lag der Schatten von 1966"
Die auf die Deutschen traditionell schlecht zu sprechende britische Presse hatte für das Achtelfinalspiel gegen Deutschland ordentlich Stimmung gemacht. "Nun nehmen wir uns die Hunnen vor", war auf der Insel beispielsweise zu lesen. Nach dem 4:1-Debakel der englischen Elf klang das freilich ganz anders. Eine Auswahl der veröffentlichten Reaktionen.

The Sun

"England fliegt nach einer der größten Fehlentscheidungen der Fußball-Geschichte raus. Über der Szene lag der Schatten von 1966." (…) "Die Deutschen beherrschten das englische Team vollkommen. Sie genossen es, mit Schwung und Stil durch unsere Abwehrreihen zu marschieren." (…) "Die Nation betrauert die zerfleischten Löwen. Uruguays Schiedsrichter Jorge Larrionda und seine Assistenten waren beim Schuss von Lampard, DER HINTER DER LINIE WAR, blind. Über der Szene lag der Schatten von 1966. Capello sieht dem Ende seiner Karriere als Teammanager Englands entgegen."

The Guardian

"Englands WM-Hoffnungen sind nach einer verdienten Niederlage gegen Deutschland beendet. (… ) Deutschland zerstört Englands Abwehr mit brillianter Technik. Das ist die schwerste englische Niederlage bei einer Weltmeisterschaft seit 1954."

The Times

"Deutschland verdrischt England. Özil zerstört Capellos Traum."

Daily Mirror

"Die Three Lions wurden von den Deutschen zermahlen (Wortspiel: "muller-ed"/"gemüllert", d. Red.) – und vom Schiedsrichter. (…) England bekommt ein klares Tor aberkannt, aber Deutschland gewinnt verdient. Die Three Lions hatten gehofft, der 44 Jahre alte Schmerz würde endlich enden. Der Schmerz hatte auch ein Ende - aber der von Deutschland."

Evening Standard

"Es war die größte Schlappe unseres Landes gegen Deutschland und unsere schwerste Niederlage überhaupt bei einer Weltmeisterschaft. (…) Die völlig niedergeschlagenen Fans verließen das Stadion in der Überzeugung, dass England einfach nicht gut genug spielte."

Daily Mail

"England fliegt nach einer der größten Fehlentscheidungen der Fußballgeschichte raus. Deutschland zerstört die Three Lions 4:1 - mit Hilfe eines Linienrichters aus Uruguay. Millionen englischer Fans sahen ihre WM-Träume platzen, als ihre Mannschaft eine höchst umstrittene Niederlage gegen ihren alten Rivalen kassierte. Immerhin scheint die Sonne noch."

Daily Telegraph

"Der Linienrichter aus Uruguay hat versagt. War das die Rache für das berühmteste Tor der WM-Geschichte? Das war ein großer Fehler in einem so wichtigen Spiel. Aus Tofik Bachramow (dem Linienrichter von 1966, d. Red.) wurde Mauricio Espinosa. Das darf ihm nie vergessen werden. (…) Aber so wie Englands Spieler verständlich wütend waren über das nicht gegebene Tor – so eindrucksvoll war die Leistung des jungen deutschen Teams, das schonungslos Englands Schwächen offenbarte."

BBC

"England wird mit einigem Recht das fehlende Glück beim nicht gegebenen Tor bejammern – aber nichts kann die Tatsache überdecken, dass die Mannschaft von den Deutschen in vielen Phasen des Spiels dominiert wurde. Und dass damit ein sehr enttäuschendes WM-Turnier für England vorbei ist."

Sky UK

"Unter dem Strich war die Leistung der Mannschaft von Fabio Capello nicht ausreichend – gegen Deutsche, die auf einem anderen Level spielten."

SkySports

"Zeit zu gehen, Fabio? Das Spiel wurde nicht wegen Larriondas Fehlentscheidung verloren, sondern wegen Englands Schwäche in der Abwehr. Die Defensive hat völlig den Überblick verloren. Jetzt stellt sich die Frage: Sollte die FA (die Football Association, der nationale englische Fußballverband, d. Red.) Capello rauswerfen oder ihm doch noch eine neue Chance geben?"

thö