Die allererste Meldung, die ich heute Morgen in meiner Facebook-Timeline fand, war eine empörte Reaktion auf einen Text des Rechercheportals Correctiv. Und damit wären wir gleich beim ersten und beim zweiten Thema. Fangen wir aber an mit der AfD.
Correctiv-Chef David Schraven und Georg Kontekakis haben herausgefunden, dass die AfD-Politikerin Iris Dworeck-Danielowski hin und wieder für Sex Geld genommen hat.
„In ihrer Kandidatenvorstellung für die AfD finden sich dazu keine Angaben. Hier erklärte Iris Dworeck-Danielowski, sie sei ausgebildete Heilpraktikerin. Zuletzt habe sie nach eigenen Angaben gut zehn Jahren lang für einen Versicherungskonzern im Direktvertrieb gearbeitet. Aus ihrem Umfeld heißt es, sie sei bei ihrer Sextätigkeit einem Fetisch nachgegangen, zu dem auch das Spiel mit der Rolle einer Prostituierten gehörte. Sex gegen Taschengeld haben sie nur etwa ein Jahr lang angeboten – zwischen Herbst 2011 und Herbst 2012. Wie es aus ihrem Umfeld heißt, habe sie die Einnahmen aus dieser Tätigkeit, also das angebliche „Taschengeld”, auch ordnungsgemäß im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit in der Einkommenssteuererklärung angegeben.“
Auf den ersten Blick ist das so eine Geschichte, die man eher in der NRW-Ausgabe der Bild-Zeitung vermuten würde. Ungefähr das ist auch der Tenor der Kommentare unter dem Artikel. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Die Frage ist: Muss ein Wähler so etwas wissen? Und unter Umständen muss er es tatsächlich.
Entscheidend ist, ob es sich bei der Tätigkeit um ein Privatvergnügen oder einen Beruf handelt. Im ersten Fall wäre die Geschichte tatsächlich allenfalls Material für die Bild-Zeitung - und im Nachgang dann für den Presserat. Im zweiten ist der Beruf selbst gar nicht von Interesse, sondern eher die Tatsache, dass Iris Dworeck-Danielowski ihn nicht erwähnt. Womit eine Landtagswahl-Kandidatin ihr Geld verdient, sollten Wähler schließlich schon erfahren dürfen.
Aber auch das wäre kein großes Thema, wenn es hier um einen 400-Euro-Job in einem Kindergarten gehen würde. Es wird erst zu einem, wenn ihr Handeln im Widerspruch zu dem steht, was sie als ihre politischen Ziele verkauft. Aber tut es das?
Ich muss leider gestehen: Meine eigene Meinung besteht gerade zu großen Teilen aus einem Gefühl, das nicht unbedingt dem Tenor der Kommentare entspricht, sich aber auch nicht mit dem Satz "Das geht gar nicht" zusammenfassen lässt. Für eine abschließende Meinung würde ich gern noch die Erklärung abwarten, die David Schraven für Mittwoch angekündigt hat.
Sobald sie da ist, werde ich sie hier verlinken.
Nachtrag, 13.05 Uhr:
Daniel Bouhs hat auf seiner Website die überwiegend sehr irritierten Kommentare, eine Facebook-Erklärung von Correctiv und alles, was danach noch kam, zusammentragen. Und mittlerweile kann ich auch schon sagen, was bei mir die Unschlüssigkeit verursacht. Dass Correctiv hier fälschlicherweise den Anschein erweckt, es handle sich um einen Sex-Skandal, verdeckt leider vollkommen die Tatsache, dass man über die Sache in anderer Form durchaus hätte berichten können.
Und hier wäre noch David Schravens Stellungnahme.
Viele Kommentarspalten-Kommentatoren haben das Glück, sich mit ihrer Meinung nicht jedes Mal so viel Arbeit machen zu müssen. Sie lesen „Correctiv“ und wissen schon: Correctiv ist doof. Oder sie lesen „AfD“ und wissen: AfD ist doof. Dann müssen sie nur noch den passenden Satz finden.
Simon Hurtz und Hakan Tanriverdi haben für Sueddeutsche mit der Frage befasst, ob wirklich die Algorithmen schuld daran sind, wenn wir bei Facebook keine anderen Meinungen mehr sehen. Das könnte gleichzeitig Folge und Ursache des im Absatz oben beschriebenen Phänomens sein. Kann aber eben auch sein, dass nicht.
„Ezra Klein, Chefredakteur von Vox.com, fragt deshalb: ‚Falls Facebook das Problem ist, wie kann es dann sein, dass dieses Problem am deutlichsten bei Menschen auftritt, die Facebook gar nicht nutzen?‘ Levi Boxell, einer der beteiligten Wissenschaftler, nimmt Facebook mit Blick auf die zunehmende Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft aus der Schusslinie: ‚Wenn man sich die Daten anschaut, ist es schwer, eine Geschichte zu konstruieren, in der das Internet und soziale Netzwerke die Hauptrolle spielen.’“
Wieder so ein Fall, in dem man doch eigentlich schon eine Meinung hatte. Und dann liegt es doch nicht an den Filterblasen?
„Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts National Bureau of Economic Research (PDF) bestätigt diese Einschätzung. Die Autoren haben untersucht, welche gesellschaftlichen Gruppen sich in den USA zwischen 1996 und 2012 am stärksten polarisiert haben. Ihr Ergebnis: Die Alten driften ideologisch deutlich stärker auseinander als die Jungen. Anders ausgedrückt: Der politische Graben öffnet sich in jener Altersgruppe am weitesten, in der am wenigsten Menschen aktiv soziale Medien nutzen.“
So ganz raus aus der Verantwortung ist Facebook dann aber doch nicht.
„Klar ist aber auch, dass die Studie nicht als Blankoscheck für Facebook taugt. Der Untersuchungszeitraum endet 2012 - nur ein Jahr nach Parisers Buch (Eli Pariser, Autor des Buchs ‚The Filter Bubble‘, Anm. Altpapier), zu einem Zeitpunkt, als die Personalisierung des Webs gerade erst begonnen hatte.“
Vielleicht muss also alles noch mal untersucht werden, und dann haben wir es schon wieder mit neuen Gewissheiten zu tun, die wieder alles über den Haufen werfen.
Wer die Zeit bis zum Erscheinen der nächsten Studie nutzen möchte, um überhaupt erst mal ein Gefühl dafür zu bekommen, was der Facebook-Algorithmus nach oben spült, bekommt in diesem knapp vierminütigen Video eine ganz gute Erklärung.
Beide Beiträge, Text und Video, sind Teil des SZ-Digital-Projekts „Der Facebook-Faktor“, dessen Inhalt die Frage ist, wie bei Facebook Politik gemacht wird.
Ein anderer Text aus dem Projekt führt die Themen Facebook und AfD zusammen. Katharina Brunner und Sabrina Ebitsch haben für die SZ „über mehrere Monate in einer Datenrecherche eine Million öffentliche Likes von Nutzern analysiert, die auf den Facebook-Seiten der Parteien agierten“.
Herausgekommen sind einige Ergebnisse, die ebenfalls Anhaltspunkte dafür liefern, dass Filterblasen möglicherweise doch nicht alleine für den Niedergang des analogen Abendlands verantwortlich sind, und die damit wieder an vermeintlichen Gewissheiten rütteln.
Ein Ergebnis ist nämlich:
„Es gibt keine Filterblasen, aber die AfD ist weitgehend isoliert.“
Ein Blick auf die Grafik im Artikel verdeutlicht das.
„So ergibt sich auf der rechten Seite der Grafik ein Ballungsraum, der sich aber mit dem Bild der Echokammer besser fassen lässt als mit dem der Filterblase. Mit Echokammer ist ein abgegrenzter Bezugsraum gemeint, in dem Meinungen stetig widerhallen und verstärkt werden. ‚Dieser Begriff ist realitätsnäher‘, sagt Simon Hegelich, Professor für Political Data Science an der Technischen Universität München. ‚Informationen bewegen sich innerhalb dieser Echokammern schneller. Die Meinung der eigenen Gruppe ist präsenter als die Gegenmeinung.‘"
Ein weiteres wahrscheinlich für CDU und Linkspartei gleichermaßen überraschendes Ergebnis ist:
„Der Mitte-links-Ballungsraum reicht von der CDU bis zur Linkspartei.“
Die verbindenden Elemente sind zum einen Nachrichten-Quellen wie Spiegel Online, Tagesschau oder die Süddeutschen Zeitung. Auf deren Facebook-Dependancen treiben sich Facebook-Fans aus allen Parteien dieses Spektrums herum. Zum anderen haben die "Mainstream-Wähler" aber noch eine andere Gemeinsamkeit, und das ist schon wieder eine Überraschung: Humor. Satire-Seiten wie „Der Postillon" oder die „Heute Show“ kommen sowohl bei Facebook-Fans der Linkspartei als auch bei denen der CDU und bei den Parteien dazwischen gut an. Nur eben bei der AfD nicht. Wobei nicht klar ist, ob das am Nichtvorhandensein von Humors liegt - oder doch eher an den genannten Formaten.
Eine Erklärung könnte das dritte Ergebnis geben:
„Links dominiert Altruismus, rechts herrschen klare Feindbilder vor.“
Für AfD-Sympathisanten käme die „Heute Show“ damit schon deshalb nicht in Frage, weil sie durch Gebühren finanziert wird. Linkswähler würden sie einschalten, obwohl ihnen der Humor nicht gefällt - einfach weil sie wissen: Ohne Quote ist die arme Show geliefert.
+++ Für das Scheitern des Spiegel-Ü50-Magazins Classic, das nun nach einer Ausgabe eingestellt wird, gäbe es unterschiedliche Erklärungen. Menschen in dem Alter schaffen es nicht mehr zum Kiosk. Menschen in dem Alter wollen gar nicht zum Kiosk, weil sie ihre Magazine nur noch digital lesen. Oder Menschen in dem Alter gehen gar nicht zum Kiosk, weil sie in hippen Cafés rumhängen und sich auch mit knapp fünfundfünzig noch wie Mitte dreißig fühlen. Ich weiß es nicht. Aber was ich sagen kann: Der Spiegel weiß schon, wie man eine schlechte Nachricht verkauft, nämlich mit einer guten. Statt des Classic-Magazins gibt’s jetzt eine Spiegel-TV-Zeitschrift, wie Meedia hier berichtet. Möglicherweise wagt der Spiegel damit gleich den Sprung in das Segment Ü60. Und dafür ist das Label "TV-Zeitschrift" doch eine sehr elegante Umschreibung.
+++ Der Focus hat sich von 20 Redakteuren getrennt und führt damit offenbar konsequent seine Transformation zum Clickbait-Discounter fort. Über die Kündigungen berichtet Henning Kornfeld im Journalist, hier die Zusammenfassung in der Pressemitteilung. Jens Twiehaus erinnert für Turi2 daran, dass der Focus auch den Stammstandort in München und das Düsseldorfer Büro schließt. Und was sagt Focus-Chefredakteur Robert Schneider? „Auch wenn der Personalabbau schmerzt. Ich bin fröhlich und optimistisch, nicht vergrämt.“ Na, dann. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.
+++ Paul-Josef Raue widmet sich in seiner Kress-Kolumne dem neuen Crowdfunding-Weltrekord-Halter „Die Republik“ (Altpapier), einer Organisation, die im Unterschied zum IOC so konstruiert wurde, dass sie möglichst sicher vor Menschen ist. „Wer hat die Macht in der "Republik"? Eine Genossenschaft, in der alle Abonnenten versammelt sind, und eine Aktiengesellschaft. Die Gründer haben diese Doppelstruktur gewählt, um eine hohe Unabhängigkeit der Redaktion zu erreichen. (…) Macht, aber nicht die alleinige, hat die Genossenschaft: Jeder Genosse hat eine Stimme, ob er viel oder wenig einzahlt. Die AG, das ist die Zeitung, verdient das Geld. Das ähnelt der Konstruktion des ‚Spiegel‘, aber die Schweizer haben aus den Erfahrungen des ‚Spiegel’ gelernt: Dort haben die Mitarbeiter mit 49 Prozent die Mehrheit, haben - so die Schweizer - ‚fürstliche Privilegien‘ und "als Herrschaftskaste eine weit schlechter bezahlte, weit rechtlosere Online-Redaktion aufgebaut‘. Zudem scheitern Veränderungen beim Spiegel leicht an der mäßig ausgeprägten Veränderungs-Bereitschaft der Mitarbeiter.“
+++ Die ARD stellt sich darauf ein, dass die Einnahmen aus den Rundfunkbeiträgen nicht mehr ganz so üppig ausfallen. Allerdings: „Unterm Strich meldet die ARD, die über einen Gesamtjahresetat von rund 5,6 Milliarden Euro verfügt, für den 21. KEF-Bericht aber einen Überschuss von 242 Millionen Euro“, schreibt epd (hier die Meldung im Hamburger Abendblatt). Und wer schon hier den Überblick verloren hat, kann sich die ARD-Finanzierung bei DWDL von Peer Schader in drei Minuten erklären lassen. Mit diesem Wissen ausgestattet kann man dann den Kommentar von Christian Meier in der Welt lesen: „Für Karola Wille (ARD-Vorsitzende, Anm. Altpapier) und ihre Kollegen bei ZDF und Deutschlandfunk wird es in den kommenden Jahren schwerer. Es wird noch mehr als bisher darum gehen, Überzeugungsarbeit zu leisten. Wille konstatiert selbst, dass die Gesellschaft auseinander driftet, wie sie es formuliert. Aufgabe der Öffentlich-Rechtlichen sei es, ein Stück „Gesamtöffentlichkeit“ herzustellen und so viel wie möglich zu integrieren, sagt sie. Die Beitragsverweigerer, die am vergangenen Samstag in Berlin auf die Straße gingen, wird sie dennoch verloren geben müssen. Der Kampf um den großen Rest der Zuschauer und Zuhörer beginnt allerdings erst.“
+++ Noch schlimmer als jeder schlechte Krimi im Vorabendprogramm ist der neue Werbefilm der Funke-Mediengruppe. Peter Breuer für Übermedien: „Die Funke-Mediengruppe, die bis vor ein paar Jahren WAZ-Mediengruppe hieß, ist der drittgrößte Zeitungsverlag Deutschlands. Das wollte man mit dem Imagefilm allzu offensichtlich endlich einmal in Bilder fassen: Wir sind groß, omnipräsent – und natürlich sehr jung! Mal abgesehen von Opa, aber der hat ja die ‚Hörzu'. Im Ergebnis wirkt der pompöse Clip wie die übersteigerte Selbstwahrnehmung eines metallverarbeitenden Mittelständlers, der in seinem Gewerbegebiet zwei Nachbarschlossereien aufgekauft hat und sich nun das Wort 'Gruppe' hinter seinen Nachnamen aufs Briefpapier druckt.“
+++ Die SZ hat wieder einen Preis gewonnen, allerdings diesmal den Hölle-Preis des Freien-Verbands Freischreiber. Meedia schreibt: „Seit Jahresanfang gibt die SZ Texte ihrer freien Autoren an den Schweizer Tagesanzeiger weiter, ohne die Autoren dafür zusätzlich zu honorieren. Damit werden freie Autoren schlichtweg enteignet, so die Kritik.“ Große Folgen haben wird der Preis aber nicht. „Der Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung hatte schon vor der Preisverleihung nach Angaben der Freischreiber deutlich gemacht, dass auch ein Hölle-Preis nichts an den Vertragsbedingungen ändern werde.“
+++ Laut Amnesty International sitzen in keinem anderen Land mehr Journalisten im Gefängnis als in der Türkei. ARD-Korrespondent Reinhard Baumgarten hat dazu ein paar Zitate zusammengetragen, die noch einmal sehr schön das eigenwillige Verständnis der türkischen Regierung von Pressefreiheit illustrieren. „Niemand komme ins Gefängnis, weil er oder sie journalistisch arbeite, beschwört Ankaras Justizminister Bekir Bozda?. Und Regierungschef Binali Y?ld?r?m versichert: ‚Wir werden die Pressefreiheit energisch verteidigen. Aber wir können jene, die sich an strafbaren Handlungen beteiligen, oder Terrororganisationen wie PKK oder die Gülen-Bewegung offen unterstützen nicht für unschuldig erklären.‘“
+++ Markus Benrath berichtet für den Tagesspiegel über die Lage der deutschen Korrespondenten in der Türkei. Die Stimmung in einem Satz beschrieben: „Knapp zwei Dutzend deutsche Journalisten gibt es noch in Istanbul, doch der Trend geht Richtung Abschied.“
+++ Groß angekündigt, und dann doch nur ein Schuss in den Ofen? Marvin Schade bilanziert für die Meedia das Scheitern der ersten deutschen Snapchat-Reportage. “Wie viele Nutzer insgesamt an der Aktion teilgenommen und viele Snaps sie eingesendet haben, ist unbekannt. Auf Nachfrage von MEEDIA hat das Netzwerk nicht reagiert. Vielleicht, weil das Ergebnis insgesamt dünn aussieht und nicht das sein kann, was Snapchat sich und anderen versprochen hat.“
+++ Nur eine Handvoll deutscher Zeitung leistet sich einen Ombudsmann, also einen unabhängigen Ansprechpartner für Leser, die mit der Berichterstattung unzufrieden sind. Neuerdings auch die Bild-Zeitung. Anna von Garmissen erklärt auf der SZ-Medienseite, warum sich eine Ombudsmann für ein Medium lohnt. „‚Der Tonfall wird deutlich angemessener, wenn man sich mit den Leuten persönlich unterhält‘, sagt Thomas Roth. Doch das ist nur die eine Seite. ‚Joachim Hempel und Thomas Roth sind auch Berater der Redaktion, damit wir unsere blinden Flecke besser erkennen‘, erläutert Chefredakteur Armin Maus. ‚Im Grunde ist es ein Instrument der journalistischen Qualitätssicherung.‘“ Etwas zu kurz kommt für mein Empfinden allerdings, dass die Bild-Zeitung dieses Instrument doch sehr als Feigenblatt missbraucht. In seiner dreimonatigen Amtszeit hat Bild-Ombudsmann Ernst Elitz bisher jedenfalls noch immer nichts finden können, was die Bild-Redaktion in seinen Augen nicht vollkommen richtig gemacht hätte.
+++ Erst wurde der Leipziger Studiengang Journalismus zusammengeschrumpft, dann durfte sich niemand mehr einschreiben. Helke Ellersiek hat für die taz mit allen Beteiligten gesprochen. „Marcel Machill, letzter verbliebener Professor und Abteilungsleiter der Journalistik, kritisiert den Immatrikulationsstopp als ‚unverantwortlich‘. (…) Studiendekan Kater wiederum sieht die Schuld bei Machill. (…) ‚Es ist ein offenes Geheimnis, dass für die schlechte Stimmung sowohl unter den Studierenden als auch unter den Mitarbeitern Machill verantwortlich ist‘, sagt eine Studentin.“ Und das klingt zwar nicht besonders einladend, kommt einem aber doch irgendwie bekannt vor. Als Journalistik-Schüler kann man da bestimmt viel lernen. Vielleicht sollte man den Studenten die Möglichkeit geben, sich die aktuelle Krise als Praxis-Semester anrechnen zu lassen.
+++ Und schließlich noch ein Hinweis auf Jürg Altweggs anekdotenreiche Vorbereitung auf das bevorstehende TV-Duell zur Präsidentenwahl in Frankreich, zu finden auf der FAZ-Medienseite heute - mit einer Passage, die auch Menschen, die noch nie eine Präsidentenwahl erlebt haben, sehr gut verdeutlicht, wie man sich das, was in den Wochen davor passiert, vorzustellen hat. „Eine der wichtigsten Sendungen, in der alle interviewt wurden, trug den Titel ‚Bewerbungsgespräch'. Macron, der Wirtschaftsminister war, musste sich Rechenfragen stellen lassen. Immerhin weigerte er sich, auf 6 mal 9 eine Antwort zu geben.“ Zu sehen ist das Duell heute Abend um 20.15 Uhr bei Phoenix.
Neues Altpapier gibt's am Donnerstag.