Ende der Karenz

Ende der Karenz
Wie lange dauert eigentlich so eine Schonfrist? Im Fall Deniz Yücel deutet sich langsam ihr Ende an. Christian Füller will Yücel vom Sockel holen. Bernd Ulrich hält der FAZ den Spiegel vor. Ein türkischer Minister bemängelt die Meinungsfreiheit in Deutschland. Wer steht noch mal wo? Es ist alles nicht mehr so ganz klar. Das zeigt auch der neue Fernsehsender des FC Bayern München.

Im typischen Verlauf einer öffentlichen Diskussion kommt es nach dem anfänglichen Gefühl, dass im vorliegenden Fall doch irgendwie ziemlich alle einer Meinung sind, meistens doch irgendwann zu überraschenden Differenzierungen. Nach der Inhaftierung von Deniz Yücel war der Kommentar von Michael Martens in der FAZ so ein Fall. Die Reaktionen fielen sehr laut aus. Michael Martens verwies in einem Interview mit Kress darauf, dass Deniz Yücel eben nicht nur Solidarität, sondern auch Journalismus verdient habe. Und Journalismus, das heißt, auch Fragen zu stellen, die nicht zur kollektiven Stimmung passen. 

Natürlich hat das auch mit Takt und Timing zu tun. Wenn der Keller bis zum Rand voll mit Wasser steht, fragt man nicht zuallererst: Wer hätte das verhindern können? Man sieht erst, dass der Keller wieder trocken wird. Und wenn ein Freund mit Herzinfarkt im Krankenhaus liegt, begrüßt man ihn auch nicht mit dem Hinweis: „Mensch, du arbeitest einfach zu viel.“ 

Nur irgendwann kommt dann der Moment, an das mit den kritischen Fragen beginnt und dann auch andere in Aufarbeitung einsteigen. Im Fall Deniz Yücel scheint es jetzt langsam so weit zu sein. 

Bernd Ulrich, stellvertretender Chefredakteur der Zeit, hat die Kritik von Michael Martens nun zurück ins Verlagshaus des Absenders gelenkt. Er benennt im Interview mit Kress den aus seiner Sicht wunden Punkt:

„Je mehr Migranten in einer Redaktion arbeiten, desto weniger schreiben sie über migrantische Themen. Wenn wir im Journalismus mehr Türken hätten, würden auch mehr Türken über Finanzen und Mode schreiben. Aber dadurch, dass es nach wie vor zu wenige sind, kümmern die sich natürlich oft um diese Themen, im Übrigen völlig freiwillig. Wir schicken niemanden irgendwohin, wo er nicht hinwill. Der wunde Punkt bei uns ist also: immer noch zu wenig Diversität.“

Und nachdem Christian Füller, seit März Chefredakteur des Freitag und ehemaliger Kollege von Deniz Yücel, selbst geholfen hatte, den Inhaftieren auf einen sehr hohen Sockel zu heben, will er nun dabei behilflich sein, ihn da wieder runterzuholen

Zum Vergleich. Eine Passage aus seinem Kommentar von vor einer Woche

„Deniz Yücel ist so etwas wie die personifizierte Pressefreiheit. Gerade seine Grenzgänge sind es, die unserem Beruf erst Sinn geben. Die besonderen Rechte und der Schutz für Journalisten sind für mutige, manchmal durchgeknallte Kollegen wie Deniz Yücel gemacht. Pressemitteilungen nachplappern kann jeder, Tweets schicken auch. Politik mutig und respektlos zu begleiten und so zuzuspitzen, dass einem beim Lesen der Kopf schmerzt, dazu braucht es Kollegen wie Deniz Yücel. Und übrigens auch Menschen wie ihn. Ich kenne wenige, bei denen Person und Profession so in eins fallen.“

Und hier ein Absatz aus der aktuellen Ausgabe

„Im Fall von Deniz Yücel aber sind alle Grundregeln der publizistischen Schwerkraft außer Kraft gesetzt. Die moralischen Maßstäbe fliegen immer höher. Mit jedem Text wird der ausgesprochen robuste Deniz immer netter, liebenswerter und Pulitzerpreis-verdächtiger. (…) Vielleicht sollten wir Deniz einfach tiefer hängen. Das würde allen helfen – vor allem dem 43-jährigen Provo-Redakteur.“

Füller schreibt: 

„Hätte man dem linksradikalen Deniz Yücel vor ein paar Jahren erzählt, dass der Springer-Chef einmal ‚Wir sind Deniz‘ skandiert, er hätte gelacht und geweint. Und sich wahrscheinlich übergeben.“

Was den ehemaligen taz-Kollegen Felix Dachsel, der heute für die Zeit arbeitet, zu folgendem Tweet bewegte. 

Twitter: ###extern|twitter|xileffff/status/837399457226448902###

Und Christian Füller zu folgender Antwort: 

Twitter: ###extern|twitter|ciffi/status/837401555364085761###

Dem Tweet-Wechsel liegt die Vermutung zugrunde, aus Füllers Text sei der Tenor „selber schuld“ herauszulesen, was Füller bestreitet.

(Nachtrag: Felix Dachsel antwortete später noch mal hier.) 

Explizit kritisiert Füller vor allem die „Doppelmoral“, Yücel erst einer bekannten Gefahr auszusetzen und sich dann als schuldloses Opfer zu gerieren

„Yücel hatte, anders als Kazim (Hasnain Kazim vom Spiegel, Anm.), die Türkei nicht verlassen, sondern er blieb. (…) Mit dem türkischen Part seiner Identität berichtete er weiter, gewissermaßen als Privatmann. Ein gefährlicher Status. In der Türkei kennzeichnen Zeitungsleute ihr Land mit diesen Worten: „Weiße Journalisten ärgern wir höchstens ein bisschen, nichtweißen machen wir das Leben zur Hölle – und türkische werfen wir gleich in den Knast.“ Diese bittere Weisheit war allen Kollegen klar. Nur der Springer-Verlag wollte sie offenbar nicht kennen. Kein Wunder also, dass man dort nun viel und öffentlich für Deniz weint. ‚Wir sind Deniz‘ bedeutet in Wahrheit: Wir haben ein schlechtes Gewissen.“

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In den in Sachen Regime-Kritik inzwischen nahezu aseptischen türkischen Medien nimmt die Diskussion aus dem gerade genannten Grund einen ganz anderen Verlauf. Über dem Bericht darüber auf der FAZ-Medienseite (Blendle) steht der Satz: „Türkische Zeitungen schießen sich auf Deniz Yücel ein.“ Und das passiert in einer Art, die Michael Hanfeld mit „Fake News reinsten Wassers“ sehr zutreffend beschreibt.

Hier eine Kostprobe:

„Er (Deniz Yücel, Anm.) wird als „Türkei-Feind“ bezeichnet und, wie das im Umgang mit Kritikern üblich geworden ist, in die Nähe von Terroristen gerückt. (…) Wie die Deutsche Presse-Agentur aufzeichnet, schrieb die Zeitung ‚Star’ am Donnerstag auf ihrer Titelseite über den deutsch-türkischen Korrespondenten: ‚Kein Journalist - PKK-Auftragsmörder‘ (PKK tetikcisi). Das Wort ‚tetikci‘, so die Erläuterung, könne mit ‚Auftragsmörder‘ übersetzt werden, es könne aber sinngemäß auch als ‚Marionette‘ verstanden werden.“

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Nachdem das baden-württembergische Städtchen Gaggenau am Donnerstag den Auftritt des türkischen Justizministers unter anderem aus Parkplatzgründen abgesagt hat, bekommt die Diskussion in der Türkei noch mal einen ganz anderen Spin

Spiegel Online schreibt

„In der Bundesregierung provozierte das Auftrittsverbot in Gaggenau am Donnerstag große Sorge: Was, wenn Ankara diese Entscheidung als Beleg dafür nimmt, dass die deutsche Kritik am Verfahren gegen Yücel doppelmoralisch ist? Schon jetzt scheint sich die Befürchtung zu bewahrheiten. Am Abend schimpfte der türkische Justizminister über das Verbot seiner Veranstaltung: Meinungs- und Versammlungsfreiheit würden ignoriert, sagte Bozdag. ‚Was ist das für eine Demokratie?‘“

Moment. Wie war das jetzt? Der türkische Minister beschwert sich über die mangelnde Meinungsfreiheit in Deutschland? Genau. Aber so absurd ist das gar nicht. Wobei: In diesem speziellen Fall vielleicht schon. Nur theoretisch steht ihm die Meinungsfreiheit natürlich zu. Daran muss man ja in diesen Tagen immer wieder erinnern.

Meinungsfreiheit heißt ja nicht: Die machen in ihrem Land so blöde Sachen, die uns gar nicht gefallen, deswegen dürfen sie ihre Meinung bei uns auch nicht sagen. Demokratie heißt ja gerade: Man wird gewisse Rechte einfach nicht los - egal, was man anstellt.

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So überraschend das für viele immer wieder ist: Sogar ein Mörder hat Rechte. Und das vergessen auch deutsche Medien immer wieder - allen voran die Bild-Zeitung, wenn es um Persönlichkeitsrechte geht. 

Moritz Tschermak hat für Bildblog gerade über einen aktuellen Fall geschrieben. Auf Bild.de war der eben noch mutmaßliche Mörder nach seiner Verurteilung plötzlich mit einem in einem Detail leicht veränderten Foto zu sehen. 

„Um 15:32 Uhr am Mittwoch präsentierte Bild.de den Artikel von 12:16 Uhr weiterhin auf der Startseite, allerdings mit einem neue Teaserbild, das die Grafikabteilung extra neu zusammengebastelt hat. Das Portal zeigt Jan G. nun ohne Augenbalken.“

Eigentlich ein Fall für den Bild-Ombudsmann Ernst Elitz, der in seiner neuen Funktion inzwischen seinen ersten Text verfasst hat. Aber schon die Überschrift auf der Startseite („Leser wirft uns nach Schwedenrede unterlassene Berichterstattung vor.“) lässt ein bisschen den Eindruck zurück, dass für das vorangestellte „Das ist ja wohl die Höhe!“ an gleicher Stelle einfach kein Platz mehr war. 

Er kann jedenfalls alles erklären, und letztlich hat die Bild dann doch nichts falsch gemacht. Stefan Niggemeier kommentiert die erste Kolumne bei Twitter so: 

###extern|twitter|niggi/status/837441949049159682###

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Aber noch einmal zu den türkischen Politikern. Ein Minister fordert in einem anderen Land ein Recht ein, das seine Regierung im eigenen Land nicht gewährt. Man könnte das skurril nennen. Aber tatsächlich drückt das ein inzwischen recht gängiges Selbstverständnis aus, das sich auch Regierungen in anderen Ländern so angeeignet haben. 

Es gilt nicht mehr, den Kampf nach den dialektischen Spielregeln zu gewinnen. Das umkämpfte Gebiet sind die Spielregeln selbst. Es geht allein um die Deutungshoheit.

Wer bestimmt, was Meinungsfreiheit ist? Wer legt fest, was Wahrheit bedeutet?

Bislang konnte man die handelnden Akteure (Sitzplatz im Parlament) von den bewertenden (mit Block auf der Besuchertribüne) noch ganz gut unterscheiden. Aber die Rollen sind mittlerweile nicht mehr eindeutig. Mit ihrem Verhältnis beschäftigt sich Wolfgang Michal in einem Blogbeitrag. Und dazu schalten wir kurz rüber nach Washington. 

„Auf paradoxe Weise hat Trumps Medienhass so den schleichenden Bedeutungsverlust der Medien gestoppt. Politik und Medien scheinen sogar ihre Rollen zu tauschen: Während sich die Parteien immer stärker zu hochprofessionellen Medienunternehmen entwickeln, die ihre ‚Erzählungen‘ (Narrative) möglichst geschickt auf allen Plattformen für ihre jeweiligen Zielgruppen ausspielen wollen (ganz unabhängig von der später tatsächlich praktizierten Politik), werden die Medienunternehmen – wie in ihrer heroischen Frühzeit – zu politisch-idealistischen Kampfgruppen, die die Richtung der Politik bestimmen wollen und können.“

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Der Grund für diese Machtverschiebung ist nicht das neue Selbstbewusstsein der politischen Klasse. Es ist eher eine Konsequenz. Schuld sind wie immer die Medien. Aber diesmal sogar tatsächlich, denn stehen ja jetzt allen zur Verfügung. Und warum sollte sich irgendwer all seine Bemühungen von lästigen und ahnungslosen Journalisten schlecht reden lassen, wenn er sie doch auch einfach selbst bewerten kann.  

Ungefähr so muss der Gedankengang beim FC Bayern München ausgesehen haben, der in der Folge nun dazu geführt hat, dass der Verein als Erster Fußballclub Deutschlands über einen eigenen Fernsehsender verfügt: FC Bayern.tv. 

Christopher Gerards hat sich das Programm angesehen und berichtet darüber nach Korrektur und Freigabe durch Karl-Heinz Rummenigge auf dem Sender selbst auf der SZ-Medienseite:

„Am Dienstag sahen die neuesten News zum Beispiel so aus, dass der Moderator mit einer Art Wetterbericht eröffnete. ‚Ganz ekliger Schneeregen‘ sei gefallen, aber die gute Nachricht: Bei den Bayern-Spielern herrschte ‚trotzdem gute Stimmung‘. (…) In einer anderen Ausgabe erfuhren die Zuschauer, dass die Stimmung ‚nicht besser sein könnte‘, und als Joshua Kimmich, 1,76 Meter groß, bei einem Kopfballtor gezeigt wurde, war das ein Indiz dafür, dass ‚einfach alles klappt beim Rekordmeister‘. Ein weiterer Beitrag endete mit den Worten: ‚Egal, ob es regnet oder schneit - die Bayern sind bereit.‘“

In dieser Passage steht im Prinzip schon alles, was man über den Sender wissen muss. Es ist eine Jubel-Arie in Dauerschleife. Und wenn Karl-Heinz Rummenigge sagt, FC Bayern.tv präsentiere „News, die gesichert auch der Wahrheit entsprechen“, dann stimmt das sogar, aber was der Sender nicht zeigen wird, sind News, die gesichert der Wahrheit entsprechen und den Verein nicht so gut aussehen lassen. Und für die wären dann weiter die Journalisten zuständig. 

Als „Angriff auf die Medien“ kann man die Bemühungen von Politikern und Sportvereinen um ihre eigenen Kanäle jedenfalls nur verstehen, wenn man die Rolle der Medien bislang falsch verstanden hat. Verlautbarungen mögen zum Tätigkeitsfeld vieler Journalisten gehören, aber sie waren noch nie ihre Aufgabe. 


Altpapierkorb

+++ Dass regierende Politiker auf Satire reagieren, kannte man bislang so nicht. Aber wir werden uns dran gewöhnen. Während Donald Trump weiterhin davon überzeugt ist, er könnte Parodien entschärfen, indem er twittert, sie seien wirklich überhaupt nicht witzig, geht der polnische Präsident Kaczynski etwas geschickter vor. „Aus der Parteizentrale verlautete, der Präses habe gelacht, und zwar herzhaft – vor allem über sich selbst. Daraufhin äußerte sich der Innenminister ähnlich. Nur der Staatspräsident wagte es, den Satirikern einen inhaltlichen ‚Fehler‘ anzukreiden“, schreibt Gerhard Gnauck auf der FAZ-Medienseite über die Youtube-Satire „Ucho prezesa“ (Das Ohr des Präsidenten). Im besten Fall könnte das Kaczynski sogar nützen. „Lässt der Satire-Kaczynski den wahren Kaczynski harmloser, freundlicher erscheinen?“, fragt Gnauk. Eine Antwort gibt es noch nicht. Bis es so weit ist, vertreiben wir uns die Zeit auf Youtube mit Alex Baldwins Trump-Parodien, die es ab November auch als Buch geben wird, wie unter anderem Beate Wild auf SZ.de berichtet

+++ Ein Blick rüber ins norwegische Internet. Der Technik-Blog NRKbeta hat ein großes Problem möglicherweise auf sehr einfache Weise gelöst. Wer unter einem Text kommentieren möchte, muss zunächst Fragen zum Inhalt beantworten. Silke Bigalke berichtet auf der SZ-Medienseite über das Experiment. „NRKbeta hat Mitte Februar zum Beispiel einen Text veröffentlicht, in dem der Autor einen norwegischen Gesetzentwurf zur digitalen Überwachung erklärt – ein eher kontroverses Thema. Eine seiner Quiz-Fragen unter dem Text lautete: „Welche norwegische Partei hat einstimmig für die EG-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung gestimmt?“ Die Debatte unter dem Artikel blieb sachlich.“ Ob das für Seiten wie Focus Online der richtige Weg wäre, weiß ich allerdings auch nicht. Da wird man ja oft erst richtig wütend, wenn man Texte wirklich mit Verstand gelesen hat. 

+++ Kanzleramts-Chef Peter Altmaier hat in Berlin ein Buch der Spiegel-Journalistin Melanie Amann über die AfD vorgestellt. Boris Rosenkranz wollte für Übermedien von beiden wissen, ob so viel Nähe zwischen Journalismus und Regierung in diesen Zeiten nicht ein unglückliches Signal seien. Er hörte kuriose Erklärungen und stellt fest: „Politiker wie Journalisten fragen sich seit einiger Zeit, wie sie das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen können. Dass es schwindet, immerhin, haben viele erkannt. Aber müsste der Schluss daraus nicht sein, etwas gegen den Vertrauensverlust zu tun? Zum Beispiel solche Auftritte zu lassen, weil sie ein Geschmäckle haben? Und, falls man sie doch macht und dann (kritische) Fragen dazu kommen, offen und transparent darüber zu diskutieren, und sich nicht hinter der albernen Behauptung zu verstecken, man mach das als Privatperson? Oder, wie im Fall des Pressesprechers, nachträglich zu behaupten, man habe im Hintergrund gesprochen?“

+++ Vier Tage nach dem „schlechtesten Tatort aller Zeiten“ (Bild) schmeißt Andreas Hoppe als Kommissar in Ludwigshafen hin. Die Bild will herausgefunden haben (Bildplus), er sei zuletzt mit den Drehbüchern unzufrieden gewesen. Und das ist vor allem deshalb interessant, weil es in der letzten Folge ja praktisch keins gab. Ich habe allerdings auch die Fälle davor gesehen und könnte gut verstehen, wenn das tatsächlich der Grund für seinen Ausstieg gewesen sein sollte. Beim nächsten Fall soll es ja immerhin wieder ein Drehbuch geben. Das ist doch was. Toll. So macht man das mit den Erwartungen. Hier die Meldung von Axel Weidemann aus der FAZ dazu. 

+++ ARD und ZDF bekommen im Kartellrecht wohl keine Extrawurst, berichtet Volker Nünning für Medienkorrespondenz. „Laut MK-Informationen will die Regierungskoalition von CSU/CSU und SPD im Deutschen Bundestag nach dem derzeitigen Stand eine solche Sonderregelung nicht in die vorgesehene Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) aufnehmen. Damit würde dann eine entsprechende Forderung der Bundesländer zurückgewiesen. Die Beratungen über die Novelle des GWB, das die zentrale deutsche Kartellrechtsnorm ist, befinden sich im Bundestag in der Schlussphase.“

+++ Und dann noch in eigener Sache. Neulich hatte ich hier im Altpapier auf Deniz Yücels Essay „Und morgen die ganze Türkei“ über Erdogans Aufstieg hingewiesen, den die FAZ in Auszügen auf ihrer Medienseite gedruckt hat. Die kompletten Text gibt es als E-Book. Das fiel mir neulich wieder ein. Und da dachte ich: Wenn man einen Journalisten in den Knast steckt, damit Texte wie dieser nicht geschrieben werden, dann wäre es doch eine gute Form des Protests, genau diesen Text zu verbreiten und das Buch zum Bestseller zu machen. Dazu habe ich via Twitter aufgerufen. Glücklicherweise fanden die Idee auch andere gut. Aktuell (Freitagmorgen, 10.33 Uhr) steht das E-Book in den Amazon-Verkaufscharts auf Platz 4. Gestern hat Meedia berichtet, heute die Frankfurter Rundschau online. Wer sich beteiligen mag, findet das Buch für 1,49 Euro hier. Bei Twitter wurde kritisiert, dass jetzt auch noch Amazon von der Sache kritisiert. Das hätte man sicher besser machen können. Aber leider gab es da ein kleines Problem: Ich wusste nicht, wie. 

Offenlegung: 
Ich arbeite hin und wieder für Übermedien und schreibe eine Kolumne bei Bildblog

Neues Altpapier gibt es am Montag. 

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