Hallo Welt!

Hallo Welt!
Journalisten sollten ihre Meinung sagen. Aber wirklich nur das? Auch darum geht es im Fall Deniz Yücel - und damit um die Frage, ob Hanns Joachim Friedrichs alter Satz noch gilt. Ulf Poschardt gibt einen ungeschönten Einblick in die Gemütslage der Redaktion. Deniz Yücel schreibt aus dem Gefängnis. Und während sich alle einig darin sind, dass die Pressefreiheit sehr wichtig ist, kommt dann doch die Frage auf, ob die Zeitungsverleger es damit auch wirklich ernst meinen.

Weil mittlerweile eigentlich jedes mediale Thema irgendwie mit dem aufmerksamheitsfordernden Schauspiel auf der anderen Seite des Ozeans mithalten muss, kann auch die Inhaftierung eines deutschen Journalisten in der Türkei nicht mehr nur einfach ein Politikum sein. Hilfreich sind da immer Befindlichkeiten. Und so hat FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube den Initiatoren der von 300 Künstlern und Journalisten unterschriebenen Anzeige (Deniz’e Özgürlük! Freiheit für Deniz!“), wenn auch nicht mit seiner Unterschrift, dann doch mit einem pikierten Text weiterhelfen können, was nun immerhin der Anzeige noch etwas Aufmerksamkeit verschafft. 

In seinem am Mittwoch in der FAZ erschienen Text, den ich hier nur kurz erwähne, weil er im Altpapier noch nicht vorkam, hatte Kaube den Initiatoren der Anzeige (Margarete Stokowski, Sibylle Berg und Jan Böhmermann hatten sich darum gekümmert) vorgeworfen, „Spielchen“ zu spielen. Bei der FAZ sei niemand nach einer Unterschrift gefragt worden. Außerdem habe eine SZ-Redakteurin in einer E-Mail an die Anzeigen-Abteilung fälschlicherweise angegeben, FAZ-Herausgeber Berthold Kohler stehe auch auf der Liste. 

Die Organisatoren der Aktion entschuldigten den Irrtum mit dem Zeitdruck, unter dem alles entstanden sei („1200 Mails in 72 Stunden“), wiesen den Vorwurf zurück, sie würden Spielchen spielen, und warfen Kaube vor, den Sachverhalt nicht ganz korrekt dargestellt zu haben.

„Wir wollten Herrn Kohler nie fälschlicherweise Solidarität unterstellen, das hätte unsere Aktion karikiert - und wenn, hätten wir es schlauer gemacht.“ 

schrieb Shahak Shapira in einer getwitterten Stellungnahme. 

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Meedia zitiert auch noch einen anderen Teil einer Replik auf den Kaube-Vorwurf, der entweder nur auf Papier oder als E-Mail existiert, den ich jedenfalls im Internet nicht finden kann, was entweder an mir liegt oder daran, dass der Text tatsächlich nicht im Internet existiert - aber hoffentlich nicht an irgendwelchen Spielchen.

Die ganze Sache zeigt nun jedenfalls zum einen, dass die cc-Zeile in E-Mails unglaublich wichtig ist. Zum anderen liest man aus Kaubes Text eine Kritik heraus, die hier gar nicht im Vordergrund steht, die aber auch FAZ-Korrespondent Michael Martens vor ein paar Tagen geäußert hat. In einem Interview mit Kress sagte er

In Berlin wurde ein Autokorso für Yücel veranstaltet, dagegen ist nichts zu sagen - aber zum journalistischen Kerngeschäft gehört das nicht.

Jürgen Kaube schreibt

„Yücels Sache ist der Journalismus. Journalisten reagieren auf staatliche Willkür, Lüge und die Unterdrückung von Freiheit mit journalistischen Mitteln. So, wie es diese Zeitung jeden Tag tut. Dazu gehörte auch der Nachdruck eines Essays von Yücel über den Aufstieg Erdogans. Journalisten sind Schreiber, nicht Unterschreiber.

Die Frage wäre nun, ob das alte Hanns-Joachim-Friedrichs-Zitat auch in so einem Fall noch immer in der alten Form gilt: "Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“ Oder ob man noch den Nachsatz ergänzen müsste: „Außer eben, wenn um die Pressefreiheit selbst geht.

Das wäre jetzt mein Vorschlag. 

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Dass Journalismus allein in einer Situation wie der aktuellen mitunter auch ziemlich machtlos ist, macht ein zehn Minuten langes, von jeder Schönfärberei befreites Zapp-Interview mit Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt deutlich. Sie seien seit zwei Monaten im Gespräch mit dem Kanzleramt, sagt Poschardt dort. Auf die Frage, wie zufrieden er mit dem Ergebnis sei, antwortet er: 

„‚Das Ergebnis ist total bescheiden. Das Ergebnis ist 'ne Katastrophe. Ich hab in den vergangenen Wochen gelernt, dass der Umgang, egal wie man es versucht mit der türkischen Regierung, extrem schwer ist, unberechenbar, folgt nicht unserer Logik, folgt nicht unserer Form von Intentionalität, folgt nicht unserer Vorstellung von Rechtsstaatlichkeit, von Gewaltenteilung. Und das Ergebnis, ja ich mein, was soll ich sagen: Deniz sitzt in Untersuchungshaft. Sie haben es angesprochen. Es kann fünf Jahren dauern. Und wir haben diesen Ausnahmezustand. Und das ist 'ne Katastrophe.‘

‚Wie bewerten Sie das, was ihm vorgeworfen wird?‘

‚Es ist lächerlich. (…)'"

Im Folgenden widerlegt er indirekt auch noch mal, warum die von Michael Martens geäußerte Vermutung, Kinder von Migranten würden gewohnheitsmäßig zu Erklärern des Heimatlandes ihrer Eltern gemacht, auf Deniz Yücel nicht zutrifft.  

Deniz hat seinen Job gemacht, und seinen Job machen hieß in dem Fall: Er ist dort hingegangen, wo vielleicht in dem Fall andere Kollegen nicht hingehen. Er hat mit Leuten gesprochen, wo vielleicht anderen Kollegen sagen: Okay, das ist mir vielleicht 'n bisschen zu gefährlich, zu schwierig - oder ich trau mich da nicht so richtig ran. Der hat einfach 'nen verdammt guten Job gemacht. Und Deniz war auch derjenige, als wir hier die Putschsituation hatten, wenn's kracht und knallt, gibt's halt Reporter, die sagen: Okay, schreib ich mal, was ich gerade so höre, und hab meine Stringer und telefoniere. Der geht halt raus auf die Straße. (…) Also ich kann nur sagen: Lesen Sie seine Texte, dann wissen Sie. Der hat einfach nur seinen Job gemacht.“ 

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Dass Yücel das auch weiterhin macht, zeigt ein Brief, den er aus dem Gefängnis geschrieben hat - und den die Welt nun veröffentlicht hat

„Hallo Welt, nach 13 Tagen in Polizeihaft bin ich nun im Gefängnis Istanbul-Metris. Es mag sich merkwürdig anhören, aber mir kommt es so vor, als hätte ich ein kleines Stück meiner Freiheit zurückgewonnen: Tageslicht! Frische Luft! Richtiges Essen! Tee und Nescáfe! Rauchen! Zeitungen! Ein echtes Bett! Eine Toilette für mich alleine, die ich aufsuchen kann, wann ich will. Tagsüber – wenn ich will – Küche und Hof mit einer Handvoll politischer Häftlinge, abends eine Zelle für mich allein. Hier werde ich nicht lange bleiben, aber es ist okay. Und obwohl sie mich meiner Freiheit beraubt, bringen mich das Verhör und die Urteilsbegründung noch immer zum Lachen. Ich muss jetzt abbrechen. Aber ich danke allen Freunden, Verwandten, Kollegen, und allen, die sich für mich einsetzen. Glaubt mir: Es tut gut, verdammt gut. Herzlich, Deniz“

Aus dieser Perspektive zeigt sich dann auch wieder, dass der Journalismus auch nicht ganz ohne Mittel dasteht. Die Freiheit kann man dem Kritiker nehmen. Und natürlich hat das seine Wirkung auf die übrigen Journalisten, die nun bei jedem Satz auch an das Gitter im Zellenfenster denken. Aber wenn der Kritiker aus dem Gefängnis dann doch wieder die Botschaft sendet, dass es dort so schlimm nun auch wieder sei, wird damit auch klar: Die Überzeugung kann man so ohne Weiteres eben nicht einkassieren.

Und wenn das die Absicht gewesen sein wollte, haben sie sich mit Yücel wahrscheinlich eh den Falschen geschnappt.

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Nun noch einmal zurück nach Deutschland, wo es zurzeit schwer ist, etwas noch Selbstverständlicheres zu sagen, als dass die Pressefreiheit sehr wichtig ist. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner hat vor zwei Tagen trotzdem noch mal in einem Text für die Welt aufgeschrieben.

Wir spüren, vielleicht mehr als in manchmal eifernden Kampagnen gegen den Brexit oder einen Präsidentschafts-Kandidaten, warum es guten, unabhängigen und also kritischen Journalismus braucht.

Allerdings ist Döpfner auch Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), und der hat nun die Vergütungsregeln für freie hauptberufliche Journalisten noch schnell gekündigt, bevor sie auch wirklich verbindlich geworden wären. 

Benno Stieber vom Journalisten-Verband Freischreiber kritisiert in einer Mitteilung auf der Website des Verbands

Die Verleger haben Vergütungsregeln nur abgeschlossen, als sichergestellt war, dass sie sie nicht einhalten müssen, kaum werden sie einklagbar, werden sie vom Verlegerverband gekündigt. Das zeigt das Verhältnis, das Presseverleger zu den Urhebern haben.“

Warum das passiert ist, erklärt Daniel Bouhs auf der Medienseite der taz

Grund dafür ist das 'Gesetz zur verbesserten Durchsetzung des Anspruchs der Urheber und ausübenden Künstler auf angemessene Vergütung‘, das Anfang März in Kraft trat. Tatsächlich birgt das Gesetz für die Verlage ein großes Risiko: Es führt ein Verbandsklagerecht ein – für die Urheber, also hier die freien Journalisten, ein Gewinn. Dank dem Verbandsklagerecht müssen nicht mehr einzelne AutorInnen gegen teils mächtige Medienhäuser vor Gericht ziehen. Es können nun ihre Verbände gegen Dumpinghonorare klagen. Das Problem: Mit der Kündigung sind die gemeinsamen Vergütungsregeln dafür kein Maßstab mehr.

Vielleicht muss man dazusagen, dass viele freie Lokaljournalisten ihren Stundenlohn verdoppelten könnten, wenn sie statt des Jobs bei der Zeitung eine Putzstelle annehmen würden. Mathias Döpfners "Welt" zählt noch zu den besser zahlenden Blättern. Nach einer vom Freischreiber-Verband auf Grundlage von Angaben freier Journalisten zusammengestellten Übersicht zahlte die Zeitung vor zwei Jahren einen Euro pro Zeile. Die meisten freien Journalisten dürften damit allerdings nicht mal einen Stundenlohn von zehn Euro erreichen.  

„Beschämend, dass Branchenvertreter, die in Sonntagsreden stets die Pressefreiheit preisen, nicht bereit sind, Journalisten auch nur annähernd angemessen zu bezahlen“, 

schreibt Benno Stieber. Aber daran sind natürlich nicht die Verlage allein schuld. Und daher nach dem düsteren Bild aus der Türkei zum Abschluss noch zu einer ganz anderen Bedrohung für die Pressefreiheit. 

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Der Investor Warren Buffett hat mit dem Sender CNBC in einem Interview (Meedia berichtet) über die Zeitungskrise gesprochen. 

„Im Moment gibt es noch etwa 1300 Zeitungen in den USA. Vor allzu langer Zeit waren es noch 1700 bis 1800. Nun aber gibt es das Internet. 1300 Zeitungen haben aber keinen Weg gefunden, das Print-Modell zum Digital-Modell zu übertragen“, 

stellt Buffett fest. Im Grunde hätten nur die New York Times und das Wall Street Journal eine gesicherte Zukunft vor sich, sagt er. Die Frage wäre natürlich, ob der amerikanische Präsident das, vor allem mit Blick auf die New York Times, genauso sieht. Ich habe gerade nachgeschaut. Er hat zu der Meldung noch nichts getwittert. 


Altpapierkorb

+++ Twitter versucht jetzt, sich mit Algorithmen gegen die Hasskommentare zu wehren. Nachdem man herumwütende und beleidigende Nutzer schon melden kann, kündigt Twitter nun im Firmenblog an, auch selbst schauen, welche Tweets man wohl besser aus der Timeline nimmt. Tweets dieser Nutzern sollen dann nur noch von deren Followern zu sehen sein. Außerdem gibt es neue Möglichkeiten, Inhalte zu filtern oder stummzuschalten. Hier die Zusammenfassung bei Spiegel Online

+++ Endlich müssen wir nicht mehr über Lügen sprechen. Donald Trump nennt das jetzt nämlich anders.

+++ Für einen Moment sah es aus, als wäre Bild.de wieder mal zu weit gegangen, allerdings diesmal in eine andere Richtung. Am Mittwochmorgen las man auf der Starseite die Namen und das Medium der 150 in der Türkei inhaftierten Journalisten, dazu in einem Artikel die Forderung: Freiheit für Deniz Yücel. Am Nachmittag meldete die Welt zunächst, Bild.de sei in der Türkei gesperrt, korrigiert aber später: Das sei nicht überall der Fall, sondern beziehe sich auf einzelne Netzwerke. 

+++ Bleiben wir noch kurz bei der Bild. Julian Reichelt hat in einem Video, über das Stefan Niggemeier bei Übermedien berichtet, noch einmal wiederholt, dass die alten Vorurteile gegen die Bild schon „drei  Jahrzehnte, vier Jahrzehnte, teilweise fünf Jahrzehnte“ sechs, sieben, acht, neun, zehn Jahrzehnte oder sogar noch länger nicht mehr berechtigt seien. Vielleicht meint er auch Minuten. Man weiß es nicht. Im Bildblog kann man sich jedenfalls weiterhin ohne großen Aufwand vom Gegenteil überzeugen. Faktenchecker will die Bild jedenfalls nicht einstellen. Wozu auch?

+++ Und wenn wir gerade schon mal dabei sind, noch ein drittes Mal Bild. Moritz Tschermak hat sich im Bildblog den neuen Werbeclip der Fußball-Bild und festgestellt. Das Heft wirbt mit der legendären Pressekonferenz, in der Gertjan Verbeek die Bild-Leute als „Arschlocher“ bezeichnet hatte, hat sich das Zitat aber so zurechtgeschnitten, dass es nicht ganz so blöd aussieht. „Ein bisschen Kritik an ‚Bild‘ ist für ‚Bild’ also in Ordnung. Richtige Kritik wird aber doch lieber rausgeschnitten“, schreibt Moritz Tschermak. 

+++ Eine sehr traurige Nachricht. SZ-Literatur-Chef Christopher Schmidt ist mit gerade einmal 52 Jahren überraschend gestorben. „Er gehört (…) zu denjenigen Literaturkritikern, denen über die Begeisterung (oder Enttäuschung) nicht die Analyse abhanden kam“, schreibt die FAZ auf ihrer Medienseite. Sonja Zekris Nachruf in der Süddeutschen ist ein sehr persönliches Porträt, das Schmidt nicht nur als fachlich würdigt („eine der markantesten Stimmen des Feuilletons, eine prägende Stimme dieser Zeitung“), sondern ihm auch menschlich sehr nahe kommt. „Er war ein unwiderstehlicher Stimmenimitator, hier konnte er beispielsweise vormachen, wie sich Martin Heidegger ein Bier bestellt hätte, die ‚ekstatische Einheit der Zeitlichkeit‘, ‚ein frisch gezapft Seiendes‘ und andere Anspielungen auf den unverständlichen Duktus des Philosophen spielen eine wichtige Rolle. Es war eine vollkommen sinnfreie Spielerei, in der sich mittendrin auf typische Weise der Abgrund auftat. Der Vorteil eines solchen Szenarios hätte immerhin darin gelegen, dass Heidegger auf der Suche nach einem Bier weniger über die Juden nachgedacht hätte, schrieb er.

+++ Jürgen Schmieder schreibt auf der SZ-Medienseite über Youtubes Transformation zur TV-Alternative. „Für die komplette Unterhaltungsbranche geht es derzeit darum, in dem Medienwandel, den die Kunden durch ihr verändertes Konsumverhalten vorantreiben, nicht abgehängt zu werden. Wer erfolgreich sein will, der muss permanent hochwertige Inhalte liefern - vor allem aber muss er alles weglassen, wofür der Kunde nicht bezahlen möchte. Wojcicki sagt: ‚Die jüngere Generation bekommt die Inhalte, die sie liebt - und die Flexibilität, die sie gewohnt ist.‘ Youtube TV soll, so ist aus dem Umfeld des Unternehmens zu hören, nach einer Testphase die eierlegende Wollmilchsau der Unterhaltungsbranche werden.“

+++ Die Serie „Zimmer 108“ klingt ein bisschen nach: David Lynch dreht einen Lokalkrimi. Eine Frau wacht nach einer langen Schützenfestnacht im Hotelzimmer auf und findet im Bad ihre eigene Leiche. „Die Idee ist reizvoll und wird von den Autoren Bert van Dael, Sanne Nuyens und Benjamin Sprengers feinsinnig durchgespielt“ ,schreibt Heike Hupertz auf der FAZ-Medienseite (Blendle). Karoline Meta Beisel findet in der Süddeutschen: „Zimmer 108 lohnt sich (…) tatsächlich.“ 

+++ Das Europäische Parlament hat eine neue Passage in ihre Geschäftsordnung aufgenommen, nach der sie gehaltene Reden im Nachhinein löschen darf. „Der Präsident kann nicht nur die Live-Übertragung einer Parlamentssitzung „im Fall diffamierender, rassistischer oder fremdenfeindlicher Äußerungen oder Verhaltensweisen unterbrechen. Er kann anschließend Teile der Rede aus den audiovisuellen Aufzeichnungen der Sitzung entfernen lassen. (…)“ Die FAZ urteilt: „Die neue Geschäftsordnung des EU-Parlaments ist ein Ausdruck von Verzagtheit und Kleinmut.“ 

+++ Nachdem n-tv eine Talkshow mit Serdar Somuncu nicht senden will, weil sie nicht den Qualitätsansprüchen des Senders entspreche, sagt Somuncu im DWDL-Interview mit Blick auf die Zukunft der Sendung, er und Produzent Friedrich Küppersbusch müssten erst mal schauen, "ob n-tv unseren Qualitätsansprüchen entspricht“. Und er erklärt, wie sie in der nun nicht gesendeten Fake News produzieren wollten, aber dann von der Realität eingeholt wurden. „Ohne unsere Gäste zuvor zu informieren, wurde die Sendung unterbrochen und ein Original-Korrespondent von n-tv stand plötzlich vor der Kulisse des Weißen Hauses, um die Breaking News zu verkünden, dass das Weiße Haus beschlossen habe, den Bau der Mauer zwischen den USA und Mexiko an das deutsche Unternehmen Hochtief zu vergeben. Zum Zeitpunkt der Aufzeichnung wussten wir nicht, dass unsere Satire von der Realität eingeholt werden wird, denn tatsächlich kam einen halben Tag später die Nachricht über den Ticker, dass sich Hochtief um den Auftrag bewerben wird.

Offenlegung: 

Ich arbeite hin und wieder für Übermedien und schreibe eine Kolumne bei Bildblog

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