Weniger Auflage verlieren

Weniger Auflage verlieren
Neues zur Jornalismusfinanzierung: vom spendenfinanziertesten Blog Deutschlands und aus einem weniger florierenden Zeitungsverlag. Wierum muss man die neue "Tagesschau"-App halten, und wer freut sich darüber? Sind stumme Texte doch besser als Videos? Wann ist rechts zu rechts, und startet jetzt "der politische Werber" durch? Könnten Urheber-Arme Google still stehen lassen?

"Das Thema Netzpolitik ist in den letzten Jahren explodiert", heißt es im Jahresbericht von netzpolitik.org, der schon deswegen gelesen zu werden verdient, weil Journalismusfinanzierung selten bis nie so transparent dargestellt wird wie darin.

"Wir können heute sagen, dass wir eines der wenigen Medien Deutschlands sind, das mit etwa neunzig Prozent fast ausschließlich von den Lesern finanziert wird. Es ist unglaublich, dass Ihr das möglich gemacht habt",

schreibt die neunköpfige, dabei 5,8 Vollzeitstellen ausfüllende Redaktion, und geht konkret in die Details:

"Eine Stunde netzpolitik.org kostet im Moment um die 25 Euro. Das haben wir errechnet, indem wir sämtliche Ausgaben durch die Arbeitsstunden aller Festangestellten geteilt haben."

Während etwa "eine schnelle Kurzmeldung ... mit einem Drüberschauen durch einen Kollegen etwa dreißig Minuten und damit 12,50 Euro" kostet, kostet  

"ein langer Erklärtext, z. B. zu Fake-News und Social Bots ... bei einem Arbeits- und Rechercheaufwand samt Redigieren und Fact-Checking etwa dreißig Stunden. Das sind 750 Euro. Nicht einberechnet ist die Zeit, die Diskussionen vorher schon sehr lange verfolgt zu haben."

Natürlich wirbt der Blog mit dem Jahresbericht um weitere Spenden. So bescheiden, sich selbst als "klitzekleiner Mosaikstein in dieser großen Auseinandersetzung um die Zukunft der digitalen Welt und der Demokratie" zu sehen, in der außer der Netzpolitik die meisten anderen Themen/ Ressorts ja ebenfalls explodieren, muss man erst mal bleiben.

[+++] Ein paar weitere Mosaiksteinchen der in der Demokratie laufenden Debatten, auch keine der größten mehr (außer wohl in Köln), bilden die Medien der Dumont-Mediengruppe. Aus deren Betriebsrat kommt eine ebenfalls bemerkenswert offene Stellungnahme zum schwierigen Thema Journalismusfinanzierung.

Zwar heißt die jüngste offizielle Mediengruppen-Pressemitteilung "Crossmediales Konzept der Mopo: 'Gesundes Hamburg'", doch wird darin bloß ein neues Supplement angekündigt, das für alle interessant sein dürfte, die mehr oder minder redaktionelle Berichterstattung über Medikamente mit daneben geschalteter Werbung vergleichen (Altpapier). Gesund ist die Hamburger Dumont-Dependance, die in der Boulevardzeitung Hamburger Morgenpost/ Mopo besteht, jedenfalls nicht. "Die MOPO in ihrer vertrauten Form soll zerschlagen werden", lautet die Überschrift des jüngsten Beitrags im Betriebsrat-Blog dumontschauberg.wordpress.com. Diese Zerschlagung sei aber erst im kommenden Sommer geplant, denn

"DuMont will verhindern, dass es zu Stress an allen Standorten gleichzeitig kommt. Jetzt baut man zuerst in Ruhe die Belegschaft in Berlin ab. Köln folgt als nächstes, danach erst will man sein Abbau-Programm in Hamburg umsetzen."

Wobei wie in vielen Zeitungsredaktionen zwischen den Abbau-Programmen höchstens neue Kanäle aufgebaut werden, digitale Auftritte oder gedruckte Gesundheits-Supplements, aber kein neues Personal.

"Es geht nur noch um die Form, wie man optimiert für die Kanäle Inhalte  produzieren könnte. So vehement wir als Betriebsrat für den Ausbau von Online sind – und das mit Tempo – so ist klar, dass die Zeitung noch zu 90 Prozent den Umsatz bringt. Mit diesem Teil darf man nicht spielen! Es geht u.E. darum, dass wir weniger Auflage verlieren."

Weniger Auflage verlieren, das ist das Ziel, das alle deutschen Tageszeitungen haben können. Der aktuelle Betriebsrat-Beitrag geht über übliche Verlage-Klagen deutlich hinaus:

"Was jetzt gemacht wird, ist die Planung, 16 Stellen abzubauen. ... Bereits heute sind wir nicht in der Lage, die Geschichten der Stadt zu verfolgen, weil einfach zu wenige Leute da sind. Ob Online oder Print, alle sind am Klotzen, für die Leser, andere beraten und beraten sich. Da werden schreibende Redakteure abgezogen, um die Produktion zu sichern. Die Produktionsgefährdung wird immer größer durch die geringe Redaktionsstärke. Die wirtschaftliche Lage der MOPO ist angespannt, weil die Märkte sich verändern, aber es gibt keine Krise. Wir freuen uns über unseren Online-Anzeigenverkauf und die Reichweite von mopo.de und die Zusatzangebote. Aber wir haben keine einstürzenden Märkte, sondern einen unbefriedigenden kontinuierlichen Rückgang."

[+++] Freuen sich Verlage in solchen Situationen – ob nun Manager, die immerzu Wachstum generieren sollen, oder Redakteure, die auch zufrieden wären, wenn der aktuelle Stand erhalten bleiben könnte –, auch dann, wenn eine neue App, die wie so gut wie alle Medien-Apps nichts zusätzlich kostet, "so viele News wie nie zuvor" bietet?

Rhetorische Frage. Jedenfalls wurde gestern die neue "Tagesschau"-App vorgestellt, u.a. als "die erste News-App, die Videos horizontal und vertikal zeigt". Das heißt: "Das Handy muss nicht mehr gedreht werden, kann aber" (tagesschau.de). Die Details zum neuen Superlativ:

"Im Bereich 'Alle Nachrichten' zeigt die App so viele News wie nie zuvor. Hier werden neben allen Tagesschau-Nachrichten künftig auch alle Regional-Angebote der ARD-Landesrundfunkanstalten und der Sportschau ausgespielt. Die User können außerdem wählen, welches Regional-Angebot sie besonders interessiert. Alle Nachrichten chronologisch geordnet oder personalisiert? Die App reagiert auf Nutzungsgewohnheiten und bietet Interessengebiete auf Wunsch bevorzugt an."

Der Personalisierungs-Service, Interessengebiete auf Wunsch bevorzugt anzubieten, dürfte ungefähr dem entsprechen, was in anderen Zusammenhängen "Filterblase" genannt wird. Und dass die ARD-"Tagesschau" mit diesem Angebot ihre häufig seriöse öffentlich-rechtliche Berichterstattung auf sog. Smartphones bringt, auf denen sonst vielleicht weniger seriöse Berichterstattung vorkäme, dass sie andererseits mit ihrer langfristig gesicherten Rundfunkgebührenbeitrags-Ausstattung auf genau dem Geschäftsfeld weiter voranschreitet, aus dem Zeitungsverlage mit noch bestehenden regionalen Stärken sich mehr oder weniger optimistisch die Einnahmen erhoffen, um ihre Auflagenverluste mittelfristig kompensieren zu können, zählt zu den komplexen Gemengelagen.

Was sagen die Verleger? Erst mal wenig. Der Medienpolitik-Vertreter aus dem Zeitungsverleger-Verband BDZV, Helmut Verdenhalven, lässt sich zunächst dialektisch mit "eine sehr schöne App für die mobile Nutzung" zitieren, um dann mit der nicht besonders überzeugenden, aber halt seit 2011 eingeschliffenen Zeitungslobby-Argumentation der "Presseähnlichkeit" fortzufahren:

"'Wer die Nachrichten haben will, muss sie lesen. Das sind keine audio-visuellen Beiträge, sondern höchstens animierte Fotos, damit ist die App ähnlich problematisch wie zuvor', meint der BDZV-Vertreter. Noch deutlicher wird dies, wenn die App auf einem Tablet installiert wird. Die neben den Bildern stehenden Texte sind dann direkt erkennbar erheblich länger und hintergründiger, als es in einer 'Tagesschau'-Sendung im Fernsehen möglich wäre",

berichtet der Tagesspiegel.

"Der gesetzlich vorgeschriebene TV-Bezug des mobilen Angebots ist schon dank des verwendeten Layouts unverkennbar und damit kaum anzufechten. Die Online-Redaktion kann dabei jedoch noch so sehr beteuern, die Substanz des Fernsehens nur zu vertiefen, statt eigene zu erstellen: Umfang, Güte und Vielfalt des Gezeigten erreichen auch für Mobilgeräte längst einen Grad, der jedes Nachrichtenmagazin spielend ersetzen könnte",

schreibt Jan Freitag in der großen dwdl.de-Reportage von der App-Präsentation "am Rande des hippen Hamburger Schanzenviertels", die ungefähr jedes aktuelle Was-mit-Themenfeld streift. Die Süddeutsche und meedia.de berichten eher knapp. Ulrike Simon bricht in ihrer RND-Madsack-Medienkolumne eine Lanze für  "stumme Texte", indem sie ein Erlebnis "neulich im ICE" erzählt:

"Es war frühmorgens, ich hatte noch keinen Kaffee getrunken, mir war noch nicht nach sozialen Kontakten. Ich wollte nur lesen: einen Artikel auf welt.de, und zwar in Ruhe. Plötzlich zerstörte eine unversehens aus meinem Smartphone plärrende, mit Musik unterlegte Moderation die Stille".

Wobei die neue "Tagesschau"-App nun auch "einen schnellen Nachrichtenüberblick mit Untertitelung ... damit auch ohne Ton" bietet und damit womöglich dann auch beim "dezenten Medienkonsum in der Öffentlichkeit" (Simon) einen Wettbewerbsvorteil besitzt.

[+++] Lässt sich Journalismus online nicht durch Werbung finanzieren? Auch das eine relativ rhetorische Frage, schließlich landen mehr als drei Viertel der in Deutschland gebuchten Onlinewerbung bei Google, Facebook und Co. Und die Auseinandersetzung um die Verteilung des Rests ist doch noch nicht so runtergedimmt wie ich gestern hier hoffte.

In die Debatte um die #keingeldfürrechts-Initiative, die bekanntlich der Scholz & Friends-Werber Gerald Hensel auf eigene Initiative startete, hat nun auch ein Scholz & Friends-Geschäftsführer, "und damit der Chef von Gerald Hensel" (wuv.de), eingegriffen. Stefan Wegner schildert ebd. einerseits Mechanismen, die sich an vielen Stellen abspielen:

"... Der 'Shitstorm' erfasste Gerald selber und sehr schnell auch Scholz & Friends. Wir sammelten innerhalb weniger Tage über 2.000 negative Bewertungen auf Facebook. Wir wurden beschimpft als 'ekelhafte Denunzianten' und 'Propaganda glorifizierende Giftzwerge'. Wir bekamen Drohanrufe in der Agentur. Unsere Kunden erhielten massenhafte Mails mit Boykottdrohungen in Bezug auf ihre Produkte sowie der Aufforderung, das Vertragsverhältnis mit Scholz & Friends zu kündigen. Gerald bekam Morddrohungen ..."

Andererseits demonstriert er ausdrücklich Distanz:

"#keingeldfürrechts ist provokant und hat an einigen Stellen unnötig provoziert. Geralds Reaktionen auf die ersten Anfeindungen waren überzogen und beleidigend. Die Aktion war nicht konsistent bei der Nennung der betroffenen Medien. Zunächst wurde Achgut.com als Beispiel für ein rechtspopulistisches Medium erwähnt, auf der 'Blacklist' hingegen ausdrücklich ausgeklammert. Ein liberal-konservatives Medium wie 'Tichys Einblick' stand ohnehin nie in der Kritik oder auf der Liste. Die Liste selber, erstellt von den Initiatoren der Aktion, ist subjektiv. Wann ist rechts zu rechts? ..."

So dass Roland Tichy über dem jüngsten Beitrag seines Autorenblogs zu dieser Sache (einem Gespräch "mit dem selbstständigen Unternehmensberater und Kommunikationsexperten Hasso Mansfeld") vorweg "herzlich" notieren kann, dass Scholz & Friends "sich nun von der Aktion und dem Initiator distanziert" habe.

"Der politische Werber ist nicht tot. Im Gegenteil er fängt gerade erst an",

freut sich dagegen Alf Frommer in seinem Blog mit dem besonders in diesem Zusammenhang nicht völlig unmissverständlichen Namen siegstyle.de (der zuletzt im Juli im Altpapier vorkam):

"... weil es eigentlich mehr politische Werber braucht. Intelligente, tolerante, kreative und vor allem weltoffene Menschen, die nicht einfach schweigen, wenn um sie herum gerade versucht wird gesellschaftliche Errungenschaften wie Gleichberechtigung, Inklusion oder Toleranz gegenüber sexueller Orientierung wieder zurückzudrehen. Werber haben gelernt, wie man nicht abgehoben mit normalen Menschen sprechen kann. Der abgehobene links-intellektuelle Diskurs erreicht diese oft nicht. Für uns dagegen ist es Alltag, Botschaften zu entwickeln, die Herz und Kopf treffen – von Leuten wie Du und Ich. Wir sollten diese Kompetenz nutzen ...."

Bevor jetzt aber alle, die rechte bzw. nach ihrem Geschmack zu rechte Medien nicht mögen, große Hoffnungen in politische Werber setzen, sollten sie zumindest abwarten, wie sich die Lage darstellt, wenn nur z.B. ein eng mit dem Chefstrategen des künftigen US-amerikanischen Präsidenten verbundenes, sehr rechtes Medium nach Deutschland expandiert. Schließlich sitzen viele Konzerne, deren Werbegeld deutsche Werber verteilen, in den USA oder machen große Profite dort und reagieren womöglich auch auf dortige Shitstorms.


Altpapierkorb

+++ Das tagesaktuell größte Rad dreht Niki Stein, Regisseur und Autor vieler, oft ausgezeichneter Fernsehfilme, heute im Tagesspiegel: "Stellen wir uns doch einmal vor, alle Urheber hierzulande oder sogar alle Urheber Europas würden streiken. Ab sofort würden keine Bücher mehr geschrieben, keine Reportagen und Essays; keine Bilder mehr gemalt, keine Musik mehr komponiert, keine Filme gedreht", schreibt er unter der Überschrift "Wenn unser starker Arm es will, stehen alle Googles still". Der Artikel war ein Vortrag bei der Initiative Urheberrecht und richtet sich gegen "die Gatekeeper des Internet und ihre Kavallerie aus bilderstürmenden Blogschreibern, die jedwede 'Kulturelite' ablehnen ...", bzw. plädiert für schärferes Urheberrecht, allerdings eher verzagt: "Wenn sich jetzt die Europäische Kommission anschickt, uns Urhebern ein Schutzschild zu bauen, dann ist das ein löblicher Versuch, aber wahrscheinlich viel zu spät". Wieauchimmer, der Vittorio-De-Sica-Film "Das Wunder von Mailand", an dem List seine Vision dramaturgisch anlehnt, kann man sich zumindest auf italienisch (zurzeit als "Miracle à Milan", die Sprache spielt darin keine große Rolle) auf Googles Youtube ansehen. +++

+++ "Rechtsausschuss und Kulturausschuss des Bundestages haben sich in Sachen VG Wort nun auf einen Gesetzentwurf geeinigt, in dem es heißt, dass eine Verwertungsgesellschaft, welche die Rechte für mehrere Rechtsinhaber 'gemeinsam' wahrnimmt, in einem 'Verteilungsplan' regeln kann, dass die Einnahmen aus diesen Rechten 'nach festen Anteilen' verteilt werden, unabhängig davon, wer die Rechte eingebracht hat": Da lobt Michael Hanfeld im FAZ-Feuilleton das neue "Verwertungsgesellschaftengesetz", das heute durch den Bundestag geht und die VG-Wort-Lage wieder verändern dürfte. +++

+++ "Offensichtlich kommen viele Intellektuelle mit dem neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit nicht zurecht" und "Die massenmedial sichtbare Politik verdeckt, was in den Hinterzimmern geleistet wird: das geduldige Bohren dicker Bretter", lauten die vielleicht konsensfähigsten Sätze in Norbert Bolz' "Beitrag zur Differenzierung" in der Neuen Zürcher Zeitung, in dem es ansonsten nicht unprovokant zugeht ("der Erfolg der AfD in Deutschland, der offenbar auch durch eine konzertierte Aktion etablierter Parteien und ihnen zugetaner Journalisten nicht gestoppt werden kann"). +++

+++ "Sofia Vester, Sprecherin der Amadeu-Antonio-Stiftung, sagt auf Anfrage des Tagesspiegels, 'nach redaktioneller Diskussion' sei entschieden worden, die Seite" netz-gegen-nazis.de/digitaler-hass "vom Netz zu nehmen. 'Das heißt nicht, dass sie offline bleibt.' Einen weiteren Kommentar oder eine Erklärung zu dem Vorgang will Vester nicht geben" (Tagesspiegel). +++

+++ Wie eine Aktion um ein frei erfundenes Medium namens "Mosel-Kurier" und eine "erfundene Grünen-Politikerin, die eigentlich lustig und aufklärerisch gemeint war, letztlich jedoch nur weitere Fake News lieferte", schildert Fabian Reinbolds SPON-Artikel, der eigentlich wohl (so die URL) "Fake-News in Deutschland - was wir über das Phänomen wissen" hieß, aber eine attraktivere "Deutschland fürchtet ..."-Überschrift verpasst bekam. +++

+++ Die besten Überschriften hat heute die FAZ-Medienseite: "Beim nächsten Mal schicken wir Roboter zur Wahl" lautet die über Adrian Lobes Beitrag über Wahlkämpfe in den USA ("Etwas zugespitzt: Vielleicht kennt eine Maschine unsere Positionen besser als wir selbst. Dann kann sie auch gleich für uns wählen gehen"). "Warum kriegen die Kerle immer die cooleren Magazine?" die über Andrea Dieners Vergleich der "Männer-Zeitschrift" Wolf mit der Frauen-Zeitschrift Flow. +++

+++ "In jedem anderen Land der Welt würden Schritte unternommen werden, damit die Situation wieder besser wird. Bei uns läuft das leider anders", berichtet Bülent Mumay wiederum im FAZ-Feuilleton aus der Türkei: "Eines Abends steigen Sie in ein Taxi. Der Fahrer beginnt ein Gespräch und landet schnell bei Politik. Sie denken: Ich sitze in einem Taxi, da kann mir nichts passieren. Also äußern Sie sich regierungskritisch. Die Fahrt ist kurz, genauso das Gespräch. Nachdem Sie zu Hause angekommen sind, dauert es nicht lange und Polizisten klingeln an Ihrer Tür. Sie werden festgenommen, wegen der im Taxi geübten Kritik. Wieso die Polizisten Kenntnis davon haben? Der Taxifahrer hatte die Worte der Frau, der das vor einigen Tagen in meinem Land widerfahren ist, mitgeschnitten und die Aufnahme auf der nächsten Polizeiwache abgespielt." +++

+++ "Meinungsverschiedenheiten und Editierkriege, sogenannte Edit-Wars, sind häufig in der Wikipedia" und werden von einem Schiedsgericht entschieden, dass "nur noch aus vier Mitgliedern", darunter einem AfD-Mitglied besteht (Marvin Oppong, meedia.de). +++

+++ "Tweets, in denen sich Leute gegenseitig Nazi-Vorwürfe um die Ohren hauen" sind eine von dreizehn Sorten Tweets, die zu boykottieren Bernd Ziesemer fordert (bilanz.de). +++

+++ "Uber betont, dass man strenge Datenschutzbestimmungen einhalte und nur ausgewählten Mitarbeitern in einzelnen Fällen Zugriff erlaube". So werde "das Aufzeichnen des Standortes vor und nach der Fahrt ... mit Sicherheit begründet. Uber will lernen, wo Fahrgäste abgeholt und abgeliefert werden. Um zu verhindern, dass diese womöglich über die Straße laufen und so zur Gefahr für den Straßenverkehr werden" (futurezone.at über einen weniger beachteten Datenkraken). +++

+++ Auf der SZ-Medienseite geht's mal wieder um was von Netflix: "Barry" zeigt Barack Obama als Studenten. +++ Sowie anlässlich des Starts der Burda-Zeitschrift namens Elle Hochzeit um das Zeitschriftmarktsegment der Hochzeitsmagazine. +++

+++ Und hübsch sieht das haus-des-journalismus.de aus, das correctiv.org mit Stiftungs-Millionen bauen möchte (APkorb gestern). +++

Neues Altpapier gibt's wieder am Freitag.

 

 

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