Es ist schon eine ganze Weile her – vielleicht etwas mehr als ein Jahr –, dass ich einen alten Missionar über sein Leben habe erzählen hören. Er war Pionier auf irgendeiner Insel im Pazifik. Ich weiß nicht mehr so genau, welche es war. Es muss so kurz nach dem zweiten Weltkrieg gewesen sein, als er dort auf der Insel ankam und kein Wort von den Einheimischen verstand.
Es dauerte fast zwei Jahre, bis er seine erste Predigt halten konnte und die war ziemlich kurz. Wenn ich mich richtig erinnere, lautete sie ins Deutsche übersetzt so: »Ihr seid böse. Der da oben ist gut. Er hat seinen Sohn gesandt. Ihr müsst zu ihm kommen.« So, oder so ähnlich, hat er dann ein halbes Jahr gepredigt und nichts hat sich getan. Irgendwann kam ein Einheimischer auf ihn zu und fragte, wie er denn zu dem da oben kommen kann, wenn er selbst doch böse ist. Und darauf fing eine echte Erweckung an.
Gott konnte das Gestammel von dem Mann gebrauchen, um diese Menschen zu erreichen. Das gibt mir echt Hoffnung. Denn wenn ich mit so manchen Menschen in Deutschland über das Evangelium, Gottes frohe Botschaft, rede, dann komme ich auch ab und zu ins Stammeln.
Was erzähle ich den Menschen denn da überhaupt? Wie erkläre ich, was Sünde ist? Wie mache ich deutlich, dass wir einen Erlöser brauchen? Warum scheint es für viele Menschen einfacher, nicht an einen persönlichen, liebenden Gott zu glauben?
Beim Beantworten dieser Fragen muss ich früher oder später zugeben, dass all mein Wissen Stückwerk ist. Und oft glaube ich, auf vieles einfach keine Antwort geben zu können, weil wir Christen in unseren Gemeinden und auch in unseren Leben Gott in eine theoretische Nische stecken. Wir wissen, dass wir Gott irgendwie brauchen und auch, dass wir Sünder und ohne Jesus Christus verloren sind. Aber unser Alltag funktioniert trotzdem ohne Gott. Am Sonntag, im Hauskreis, in den christlichen Gruppen, in denen wir mitarbeiten, und vielleicht auch wenn wir mal ein frommes Buch lesen oder Stille Zeit machen, vergewissern wir uns, dass wir Gott brauchen und dass er uns bestimmt. Und dann bestimmen wir selbst unser Leben ohne Gott, sobald wir diese christlichen Sphären wieder verlassen haben.
Das Leben als Christ verläuft oft nur in meinem Kopf. All diese wunderschönen Predigten und Bücher, die Lobpreislieder und das Gebet bleiben doch so theoretisch, dass im Alltag davon kaum etwas auch praktisch wird. Natürlich weiß ich in meinem Kopf, dass ich Gott brauche und in der Abhängigkeit zu IHM leben soll. Aber wie mache ich das denn?
Warum werden all die wunderschönen christlichen Gedanken und Ideen in meinem Kopf nicht einfach praktisch? Tobias Teichen von ICF München hat sich das auch gefragt. Mach es dir in deinem Sessel gemütlich und schau dir die Predigt mal an. Es lohnt sich!