Silveri / plainpicture
Dry January und das kirchliche Fastengebot
Ich muss nicht fasten, aber ich könnte!
Für viele Menschen fängt die Fastenzeit inzwischen zwei Monate früher an. Sie warten nicht mehr auf den Aschermittwoch am 5. März, um traditionell christlich die Passionszeit mit einer Verzichtsübung zu verbinden.
Sie fangen schon am ersten Tag des neuen Jahres an und trinken den ganzen "trockenen Januar" über keinen Alkohol. Ich meine, gehört zu haben, dass das eine neue Sitte ist, die aus England oder den USA importiert wurde. Sie hat keine religiösen Gründe, sondern ist eine Reaktion auf den übermäßigen Konsum zu Weihnachten und an Silvester.
Das ist ein interessantes fest kulturelles Phänomen. Eine vergleichbare "Zeitverschiebung" kann man seit einigen Jahrzehnten bei Advent und Weihnachten beobachten. Traditionell war der Advent eine stille, bescheidene Zeit ernster Vorbereitung auf das dann ein rauschendes Weihnachtsfest mit viel Essen folgte und – im Mittelalter – lautem Klamauk. Längst ist es umgekehrt.