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Jugend in der Krise
"Die AfD erfüllt eine Blitzableiterfunktion"
Ältere haben immer die Nase über die nachfolgenden Generationen gerümpft. Hätten wir heute auch noch Anlass, uns über die Jungen aufzuregen?
Stephan Grünewald: Den klassischen Generationskonflikt gibt es nicht mehr. Die heutige Elterngeneration befindet sich in Teilen selbst in einem Jugendwahn und blickt deshalb wohlwollend bis neidisch auf die Jungen. Umgekehrt sind die jungen Leute an Harmonie interessiert, zur Hochphase von Fridays for Future war das sehr gut zu beobachten. Damals hätte man am liebsten Händchen haltend mit Lehrern, Großeltern und Eltern demonstriert. Nach dem Motto: Wir machen den Weckruf, die Erwachsenen müssen es regeln. Das erzählt viel über eine Grundangst der jungen Generation, die wir seit mehr als zehn Jahren und bis heute beobachten.