Magdalena Jooss
Russlanddeutsche Evangelikale
Woran viele Russlanddeutsche glauben
Wenn Eduard Ewert von seinem Leben erzählt, dann klingt das fast, als würde er predigen. Seine Sprache ist bildhaft, seine Stimme eindringlich, Alltagsbegebenheiten werden zu Gleichnissen. Ewert beginnt mit einer Anekdote wie der von den vielen Briefen von Glaubensbrüdern, die ihn im Straflager erreichten – und die Wärter glaubten, er müsse ein berühmter Mann sein. Denn die Briefe kamen aus dem Ausland. Und dann erzählt der ehemalige Lagerinsasse Ewert in dem gleichen lockeren Tonfall weiter, wie sie ihm bei einer Folterung die Hand mit einer Säge abtrennten und die Mitgefangenen ihn bedauerten: "Nun wirst du nie mehr deine Familie ernähren können." Er sei nicht verzweifelt, sondern habe auf Gott vertraut. Tatsächlich seien plötzlich zwei Männer gekommen und hätten ihn ins Krankenhaus gebracht.