35 Jahre Gepa: Viele Forderungen noch heute aktuell

35 Jahre Gepa: Viele Forderungen noch heute aktuell
Auch in der Wirtschaftskrise hat die Handelsorganisation Gepa mit fairen Produkten gute Umsätze erwirtschaftet. Nach wie vor das wichtigste Produkt ist der Kaffee, bei dem bald neue Varianten ins Sortiment kommen sollen.

Das kirchliche Handelshaus Gepa hat trotz der Wirtschaftskrise ein leichtes Umsatzplus mit fairen Produkten aus Entwicklungsländern erzielt. Der Umsatz auf Großhandelsebene stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr (April 2009 bis März 2010) um 1,5 Prozent auf 54,4 Millionen Euro, wie Gepa-Geschäftsführer Thomas Speck am Freitag in Wuppertal mitteilte.

Wichtigstes Produkt ist nach wie vor Kaffee. Der Umsatz mit den braunen Bohnen stieg um vier Prozent auf 24,3 Millionen Euro. Ende Mai soll das neue Kaffeesortiment "Café Raritäten" auf den Markt kommen. Im September wurden neue Schokoladensorten eingeführt. Die gemeinnützige Gepa, die von katholischen und evangelischen Organisationen getragen wird, beliefert Weltläden, Aktionsgruppen, Bioläden, Kantinen und den Einzelhandel.

In diesem Jahr feiert die Gepa mit Sitz in Wuppertal ihren 35. Geburtstag. Viele der Forderungen der Gründerzeit seien heute aktueller denn je, sagte Geschäftsführer Speck. Fairer Handel zeichne sich durch Stabilität und Konstanz in der Partnerschaft mit den Kleinbauern aus und könne über gute und schlechte Jahre hinweg bestehen.

30 Jahre Solidaritäts-Kaffee

In diesem Jahr feiert die Gepa auch 30 Jahre "Solidaritätskaffee" aus Nicaragua. Die "politische Nica-Mischung" wurde eine der ersten großen Kampagnen des fairen Handels, der den Erzeugern in Afrika, Asien und Lateinamerika gerechte Preise garantieren will.

Das erste Päckchen Nicaragua-Kaffee verkaufte die Gepa im Juli 1980. Mit dem fairen Kaffeehandel kamen nach dem Sturz der Somoza-Diktatur dringend benötigte Devisen in das mittelamerikanische Land. Der Kaffee habe große Resonanz gefunden, es dem Kunden in punkto Qualität aber nicht leicht gemacht, sagte Speck. Noch heute hätten die Kaffeebauern in Nicaragua die Vision, eine menschliche und soziale Welt zu schaffen.

Das Modell des fairen Handels dürfe sich nicht nur um die Entwicklung neuer Produkte drehen, sagte Fatima Ismael, Geschäftsführerin der Kaffeegenossenschaft Soppexcca aus Nicaragua. Im Mittelpunkt müssten die Erzeuger stehen, die wirtschaftliches und soziales Wachstum in ihrem Land förderten. Fairer Handel diene der ganzen Menschheit.

epd