Fair Trade: Rosen und Säfte besonders gefragt

Fair Trade: Rosen und Säfte besonders gefragt
Nachhaltiger Trend: Zum sechsten Mal in Folge konnte der faire Handel in Deutschland zulegen. Während die Nachfrage bei Blumen und Säften stieg, gab es in anderen Bereichen Probleme.

Ungeachtet der Wirtschaftsflaute greifen in Deutschland immer mehr Kunden zu fair gehandelten Produkten. Mit einem Umsatz von 267 Millionen Euro sei der faire Handel im vergangenen Jahr erneut um 26 Prozent gewachsen, sagte der Vorsitzende der Organisation TransFair, Heinz Fuchs, am Dienstag in Bonn. Damit habe der faire Handel das sechste Jahr in Folge zugelegt. Das zeige, dass es sich um einen nachhaltigen Trend im Konsumverhalten der Kunden handele, sagte TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath.

Zuwächse seien vor allem beim Verkauf fair gehandelter Schnittblumen erzielt worden, sagte Overath. Hier sei ein Plus von 40 Prozent zu verzeichnen. Dies sei vor allem der Tatsache zu verdanken, dass FairTrade-Rosen über die Handelskette Rewe vertrieben würden. Auch bei Säften konnte der Absatz um 32 Prozent gesteigert werden. Dazu habe die Einführung neuer Sorten und deren Aufnahme in das Sortiment von Supermarktketten beigetragen, sagte Overath.

Einbußen hatte der faire Handel hingegen bei Bananen. Hier habe es bedingt durch den besonders preisaggressiven Markt einen Umsatzrückgang von 19 Prozent gegeben, berichtete Overath. Schleppend gestaltet sich bislang der Verkauf fair gehandelter Textilien. Bei Teppichen gab es einen Rückgang um 13 Prozent, nachdem das bisherige RugMark-Siegel im vergangenen Jahr durch das neue GoodWeave-Siegel abgelöst wurde.

Probleme bei der Textilbranche

GoodWeave steht nicht nur für eine Herstellung ohne Kinderarbeit, sondern auch für verbesserte Umweltstandards bei der Herstellung. Der schlechtere Absatz bei Teppichen spiegele einen allgemeinen Trend bei Teppichimporten nach Deutschland wider, sagte Overath. Auch mit dem Umsatz von Bekleidung aus fair gehandelter Baumwolle ist TransFair noch nicht zufrieden. Die Textilbranche tue sich schwer damit, ihre Produktion kontrollieren zu lassen, stellte Overath fest. Hoffnung setzt die Fairhandelsorganisation nun auf die vor zwei Wochen gestartete Zusammenarbeit mit einer Textilkette.

Overath rechnet damit, dass sich die allgemeinen Umsatzzuwächse bei fair gehandelten Produkten im kommenden Jahr fortsetzen. Vor allem beim Außerhaus-Geschäft mit Kaffee seien durch die neu vereinbarte Zusammenarbeit mit mehreren Bäckerei- und Kaffeehaus-Ketten weitere Steigerungen zu erwarten.

TransFair e.V. ist eine unabhängige Siegel-Initiative, die nicht selbst mit Waren handelt, sondern ihr Siegel für fair gehandelte Produkte vergibt. Der Verein wird von 36 Mitgliedsorganisationen getragen, darunter Kirchen, Umwelt- und Verbraucherschutzverbände.

epd