Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, waren im Jahr 2008 rund 2,7 Millionen oder 8,9 Prozent der Beschäftigten im Alter von 15 bis unter 65 Jahren mit zeitlicher Befristung tätig. Das war die höchste Quote seit 1991, als 5,7 Prozent der Arbeitsverhältnisse befristet waren. Wie aus dem sogenannten Mikrozensus hervorgeht, erfolgte die Befristung zumeist gegen den Willen der Arbeitnehmer.
Daran, dass die Quote so hoch liegt, haben auch gesetzliche Änderungen mitgewirkt, insbesondere das im Januar 2001 erneuerte Teil- und Befristungsgesetz. Entgegen der üblichen Meinung, dass vor allem Frauen von befristeten Jobs betroffen sind, konnten die Experten dies nicht bestätigen. Frauen sind zu 9,5 Prozent in befristeten Arbeitsverhältnissen beschäftigt, Männer zu 8,4 Prozent. Dieser Unterschied von rund einem Prozentpunkt hält sich jedoch schon seit Mitte der 90er Jahre.
Wesentlich auffälliger zeigen sich die Unterschiede bei den Altersgruppen und bei ausländischen Beschäftigten. Jüngere Arbeitnehmer zwischen 20 und 25 sind zu gut einem Viertel in befristeten Jobs tätig, Menschen über 50 Jahren dagegen nur zu 4,7 Prozent. Ausländer befinden sich zu 13,6 Prozent in befristeten Jobs. Hinzu kommt, dass sie häufig in Branchen arbeiten, in denen ohnehin eine hohe Befristungsquote vorkommt, beispielsweise in Handel und Gastgewerbe und bei Dienstleistungen.
Befristete Verträge entsprechen dabei nur selten den Vorstellungen der Betroffenen : Nur 2,5 Prozent der befristet Beschäftigten erklärten in der Befragung, keine Dauerstellung gewünscht zu haben. Dagegen gaben 28,3 Prozent an, keine unbefristete Anstellung gefunden zu haben. Bei 20,9 Prozent handelte es sich um einen Probearbeitsvertrag. Weitere 42,5 Prozent schließlich nannten "andere Gründe" für die Befristung des Vertrages.
Am häufigsten werden Verträge auf eine Dauer von bis zu 24 Monaten begrenzt. Darunter wiederum ist der Einjahresvertrag am häufigsten zu finden, gefolgt von Halbjahres- und Zweijahresverträgen.