Im August 2008 kam nach einem Krebsleiden auch noch der Tod ihres Mannes Gerhard Freund. In der Nacht zum Donnerstag ist auch Petra Schürmann im Alter von 74 Jahren gestorben.
Begonnen hatte ihre Karriere wie ein Märchen: Geboren in Mönchengladbach als zweites von drei Kindern, studierte sie nach dem Abitur Philosophie, Amerikanistik und Kunstgeschichte. "Aus Spaß" nahm die inzwischen in München lebende Studentin an einem Schönheitswettbewerb in Köln teil - und gewann prompt die Krone der strahlenden Siegerin. 1956 wurde sie sogar zur schönsten Frau der Welt gekürt. Mit dem Titel "Miss World" im Rücken und einem Cabriolet als Geschenk fuhr Petra Schürmann nun auf direktem Wege ins Scheinwerferlicht, schrieb einmal eine Zeitung über sie.
"Und eine Nacht vergeht wie ein Jahr"
Bald folgte ein Angebot des Bayerischen Fernsehens. Seit Mitte der 1960er Jahre war sie erst als Ansagerin, bald auch als Moderatorin regelmäßig auf dem Bildschirm zu sehen. Bis zum Jahr 2000 führte sie allein für die ARD und das ZDF durch rund 600 Sendungen, darunter beliebte Serien wie "Essen wie Gott in Deutschland", die Prominentenshow "Schlüsselloch" oder die Sendung "Auf geht's" zur Eröffnung des Münchner Oktoberfestes.
Im Bayerischen Fernsehen prägte sie die samstägliche Unterhaltungsshow "Wir in Bayern". In einigen Filmen trat Schürmann als Schauspielerin auf. 1996 bekam sie sogar den Bayerischen Verdienstorden. Der tragische Tod der Tochter bereitete ihrer Fernsehkarriere dann ein jähes Ende. Eine geplante Talkshow wenige Monate später sagte Schürmann ab - weil ihr die Kraft fehle, wie sie sagte.
Auf ihre sympathische Stimme mussten die Zuschauer verzichten - stattdessen schrieb sich Schürmann den Kummer in einem Buch von der Seele. "Und eine Nacht vergeht wie ein Jahr" nannte sie das 2002 erschienene Werk, gewidmet ihrer verstorbenen Tochter - oder "Püppchen", wie das Mädchen in Kindertagen von ihrer Mutter gerufen wurde.
Der Tod der Tochter brach ihr Herz
Auf das bunte, gesellschaftliche Leben verzichtete der einstige Liebling der Münchner Schickeria. Es wurde still um sie. Statt mit Worten tauschte sich Schürmann mit Freunden per SMS aus. "Freunde sind mir am wichtigsten", schrieb sie etwa an die Regisseurin Heidi Kranz, die die einstige Schönheitskönigin porträtiert hat. "Die Freunde sind ja da, trotz meines Nichtsprechenkönnens oder gerade deswegen - da trennt sich die Spreu vom Weizen."
Statt mit rauschenden Partys verbrachte sie ihre Zeit nun mit regelmäßigen Besuchen auf dem Friedhof in Aufkirchen am Starnberger See. "Ich gehe jeden Tag zu Alexandras Grab, das ist für mich eine Art von Zuhause geworden", sagte Schürmann einmal. Wie sehr ihr der Tod der Tochter das Herz gebrochen hat, machte sie mehrere Monate später in einem anderen Interview deutlich: "Ich bin zwar aus einer gewissen Starre erwacht, aber ich habe jetzt manchmal so brüllendes Heimweh nach Alexandra, dass es schier unerträglich ist."