Die Diskussion um die letzten Atomwaffen in Deutschland ist in Bewegung geraten. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag bereits für deren Abzug ausgesprochen, und US-Präsident Barack Obama verbreitet die Vision einer atomwaffenfreien Welt. Im kommenden Mai werden sich in New York die Mitgliedsstaaten des Atomwaffensperrvertrages treffen und bei ihren vierwöchigen Beratungen auch über Abrüstung verhandeln. Davon betroffen wäre auch das rheinland-pfälzische Büchel, wo auf einem Fliegerhorst der Bundeswehr vermutlich die letzten 20 US-amerikanischen Atomsprengköpfe auf deutschem Boden lagern.
Die Friedensbewegung, die seit 1996 in der Eifel gegen Atomwaffen und die nukleare Teilhabe der Bundesrepublik demonstriert, sieht für 2010 erste Zeichen der Hoffung. "Ich gehe davon aus, dass im nächsten Jahr eine Entscheidung zu Büchel fällt, entweder in New York oder aber bei den Planungen für die neue Nato-Strategie", sagt Roland Blach aus Stuttgart, Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft DFG-VK Baden-Württemberg.
Unterstützung der Kirchen
Unterstützung erhält die Friedensbewegung auch von den Kirchen. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens machte sich kurz vor Weihnachten in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für einen Abzug der Atomwaffen stark. Die Bundesregierung solle die Bündnispartner zu einem völligen Abzug bewegen, heißt es in dem von Landesbischof Jochen Bohl unterzeichneten Schreiben.
Auch die Evangelische Kirche im Rheinland lehnt Lagerung und Einsatz von Atomwaffen ab. Atombomben seien keine Waffen zur Verteidigung, sondern ein Instrumentarium, das wahllos Menschen und Gegenstände vernichtet, sagte Präses Nikolaus Schneider im vergangenen Jahr am Rande der Proteste in Büchel.
Die Friedensbewegung schreibt auch ihrem eigenen Einsatz zu, dass der Abzug der letzten Atomwaffen aus Deutschland zum Thema in Politik und Kirchen wurde. "Die Hartnäckigkeit unserer Proteste hat sich gelohnt", sagt Blach. An die Macht des Widerstandes glaubt auch der Presbyteriumsvorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde Cochem, Rüdiger Lancelle. Er hält es durchaus für möglich, dass die Demonstrationen in der Eifel den Regierenden einen Anstoß zum Nachdenken gaben.
Widerstand geht weiter
Um den Abzug der Nuklearsprengköpfe aus Deutschland im nächsten Jahr tatsächlich zu erreichen, geht in Büchel der Widerstand weiter. In der Politik gebe es genügend Menschen, die diesen Abzug nicht wollen, berichtet Wolfgang Schlupp-Hauck aus Mutlangen, einer der Sprecher der Kampagne "unsere zukunft - atomwaffenfrei". Zudem seien Absichten des US-amerikanischen Kongresses laut geworden, für die Modernisierung von Atomwaffen Gelder bereitzustellen.
Die Friedensbewegung plant im April erstmals einen Ostermarsch in der Eifel. Im März soll es in Essen den Kongress "Friedenskultur 2010" geben, um vor der New Yorker Konferenz verstärkt Druck auf die politisch Verantwortlichen auszuüben.
In der Gemeinde Büschel selbst mischt sich in die aufkeimende Erleichterung auch Angst um den Erhalt des Bundeswehrstandortes, den viele mit der Präsenz der Amerikaner verknüpft sehen. Büschels parteiloser Ortsbürgermeister Willi Rademacher erinnert daran, dass der Standort in der strukturschwachen Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Zu den Optimisten, die davon ausgehen, dass das Jagdbombergeschwader 33 in der Eifel bleibt, wenn die Atomsprengköpfe verschwinden, gehört Landrat Manfred Schnur (CDU) aus Cochem-Zell. "In der Koalitionsvereinbarung wird keine Änderung der Verteidigungsstrategie der Bundeswehr angekündigt", sagt er.
epd
ZDF-Dokumentation: Die Bombe, Teil 1-3. Quelle: ZDFmediathek
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