Seit Franz von Assisi im 13.Jahrhundert erstmals lebende Krippendarstellungen inszenierte, setzte sie sich, mit vielen regionalen Traditionen, von Italien kommend auch in Deutschland immer mehr durch. Es gab schon im frühen Christentum Darstellungen der Krippe, diese beschränkten sich aber auf das Jesuskind sowie Ochs und Esel. Auch die drei Weisen wurden bereits gezeigt, wie die Mosaiken in St. Apollinare Nuovo, die um 500 nach Christi entstanden, beweisen. Maria und noch später der heilige Josef kamen erst im Mittelalter hinzu.
Nahe am Leben des einfachen Volkes
In den Evangelien wird nie erwähnt, dass die Heilige Familie wirklich arm war, aber die Weihnachtsgeschichte, nach der das Kind in eine einfache Futterkrippe gelegt werden musste, legte diesen Schluss nahe. Das führte dazu, dass die Krippendarstellungen immer schon realistisch und nah an der Wirklichkeit des einfachen Volkes waren. Die Beliebtheit der Darstellungen und Figuren erlitt in der Reformationszeit, unter dem bilderfeindlichen Einfluss der Calvinisten einen kurzen Einbruch. Im Zuge der Gegenreformation entstand dann allerdings die Form der Weihnachtskrippe, wie sie auch heute noch bekannt ist. Jesuiten stellten 1562 in Prag die erste bekannte Krippe dieses Typs auf. Bekannt und stilprägend wurden besonders Krippen im neapolitanischen Stil, die mit ausgeprägten Gesichtszügen der Figuren und der Einbettung in aufwendige Straßen und Marktszenen aufwarteten. Ab dem Barock setzte sich dieser Stil auch im deutschen Sprachraum immer mehr durch und die Kirchen wetteiferten untereinander um die schönsten und größten Szenarien.
Herscher unter dem Einfluss der Aufklärung, wie Kaiserin Maria Theresia von Österreich oder der Bischhof von Salzburg Colloredo Mansfeld versuchten kurzzeitig und erfolglos die Aufstellung in öffentlichen Gebäuden zu verbieten. Sie erreichten damit aber letztendlich nur, dass Krippen zu Weihnachten auch in den Privathäusern Einzug hielten und heute dort nicht mehr wegzudenken sind.