In den USA zeichnen sich nach Darstellung amerikanischer Umweltfachleute erste deutliche Klimaschutzerfolge ab. Der Ausstoß des bei der Verbrennung fossiler Stoffe erzeugten Treibhausgases CO2 sei seit 2007 um neun Prozent zurückgegangen, erklärte der Umweltforscher und Präsident des "Earth Policy Institute", Lester Brown, am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Brown räumte ein, dass ein Teil des Rückgangs auf die derzeitige Rezession zurückzuführen sei. Allerdings machten die USA beträchtliche Fortschritte bei den alternativen Energien und der Energieeffizienz.
2008 sei in den USA der Verbrauch von Öl um fünf Prozent gesunken, in diesem Jahr rechne das US-Energieministerium mit einem ähnlichen Rückgang. Der Kohleverbrauch sei 2008 um ein Prozent zurückgegangen, für das laufende Jahre werde ein Rückgang von zehn Prozent erwartet. Seit 2001 hatten Energiefirmen mehr als 100 Anträge zum Bau von Kohlekraftwerken zurückgezogen, während allein im ersten Halbjahr 2009 49 neue Windenergieanlagen in Betrieb genommen worden seien.
Weniger Autos
Nach Ansicht von Lester Brown ist die amerikanische "Liebesaffäre" mit dem Auto auf Grenzen gestoßen. In fast jeder größeren Stadt würden gegenwärtig Straßenbahnen, U-Bahnen oder andere öffentliche Verkehrsmittel ausgebaut, und die Zahl der Autos auf den Straßen gehe zurück. Bis Ende Dezember werde man in den USA zehn Millionen Neuwagen verkauft und 14 Millionen Pkw verschrottet haben. Präsident Barack Obama habe weitreichende Vorschriften zum Bau effizienter Autos erlassen.
Die USA bewegten sich "in die richtige Richtung", sagte Brown. Man wisse aber nicht, ob man sich schnell genug bewege, um "eine katastrophale Klimaveränderung abzuwenden". In einer Studie hatte das "Earth Policy Institute" kürzlich gefordert, der Ausstoß des Treibhausgases CO2 müsse bis 2020 um 80 Prozent verringert werden.
