Wegen seiner Verfolgung durch Fischer und Angler sei der Kormoran (phalacrocorax carbo) in Deutschland lange Zeit fast verschwunden, inzwischen lebten wieder rund 24.000 Brutpaare im Land. Der bis zu einem Meter große und bis drei Kilo schwere Vogel gilt als Meistertaucher, er kann bis zu 90 Sekunden und 30 Meter tief tauchen. Nach Angaben der Verbände gefährdet er keine Fischbestände.
Nahezu alle Bundesländer haben laut Nabu dennoch Verordnungen erlassen, die den bestehenden Schutz des Vogels untergraben. Die Tötung der Fischfresser sei flächendeckend erlaubt. Dabei müsse der Jäger nicht nachweisen, dass Schaden angerichtet worden sei. Nur dank einer Vogelschutzrichtlinie der EU hätten die meisten der heute existierenden Vogelkolonien vor allem in Küstenbereichen wieder angesiedelt werden können.
Auch der Vorsitzende des bayerischen Vogelschutzverbandes, Ludwig Sothmann, betonte, die Kormorane würden keine natürlichen Fischbestände bedrohen und langfristig auch keine Fischarten gefährden. Probleme räumte Sothmann bei Fischzuchtanlagen und in Zentren der Teichwirtschaft ein. Dort könnten mit der Berufsfischerei Lösungen gefunden werden, um Platz für die Vögel und Fische zu sichern. So könnten Fischteiche durch weitmaschige und gut sichtbare Drahtnetze oder durch optische und akustische Signale geschützt werden.
Der Kormoran ist außer in Südamerika weltweit verbreitet. Charakterisch sind seine grünen Augen. Wenn sein Gefieder nach Tauchjagden mit Wasser vollgesogen ist, lässt er es von Wind und Sonne trocknen. Dazu breitet der Großvogel die Flügel auf einem Ruheplatz aus.