Argentinien trauert um "La Negra": Mercedes Sosa tot

Argentinien trauert um "La Negra": Mercedes Sosa tot
Ganz Argentinien trauert: Die berühmte Folksängerin Mercedes Sosa ist tot. Sie starb im Alter von 74 Jahren. Erst Anfang des Jahres hatte "La Negra" ihr neues Album vorgestellt.

Die berühmte Künstlerin starb am frühen Sonntagmorgen im Alter von 74 Jahren in der Trinidad-Klinik in Buenos Aires. Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. "La Negra", wie ihre Landsleute die Sängerin liebevoll nannten, wurde mit Liedern wie "Gracias a la vida" (Danke an das Leben) und "Alfonsina y el mar" (Alfonsina und das Meer) weltbekannt.

Sosa war am 18. September wegen eines Leberleidens in die Klinik eingeliefert worden. Am Mittwoch war sie nach einem Herz-Kreislauf-Kollaps auf die Intensivstation verlegt und künstlich beatmet worden. Am Freitag wurde sie in ein künstliches Koma versetzt. Ihr Leichnam wurde noch am Sonntag im Kongressgebäude aufgebahrt. Tausende trauernde Menschen zogen am Sarg vorbei und nahmen Abschied von der populären Künstlerin.

"Einzigartig und unersetzlich"

"Mercedes Sosa wird einzigartig und unersetzlich bleiben", erklärte Kirchner. "Es schmerzt, einen Menschen zu verlieren und eine unersetzliche Sängerin." Am Montag soll der Leichnam Sosas eingeäschert werden. Die Asche soll auf ihre Geburtsstadt San Miguel de Tucumán, die Provinz Mendoza und die Hauptstadt Buenos Aires verteilt werden.

Haydée Mercedes Sosa wurde am 9. Juli 1935 geboren. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen. Bereits in den 1950er Jahren nahm sie unter einem Pseudonym an einen Radiowettbewerb teil und gewann. Unter der Militärdiktatur (1976-1983) erhielt sie in Argentinien Auftrittsverbot und ging daraufhin zunächst nach Paris und später nach Madrid ins Exil. Noch Anfang des Jahres stellte sie ihr neues Album "Cantora" vor, auf dem sie mit lateinamerikanischen Musikern wie Shakira, Charly García und Caetano Velozo zu hören ist.

epd