Indonesier wählen neuen Präsidenten

Indonesier wählen neuen Präsidenten
Die Indonesier wählen am Mittwoch einen neuen Präsidenten.

Von den mehr als 240 Millionen Einwohnern sind fast 190 Millionen zur Stimmabgabe aufgerufen. Um das Amt bewerben sich Joko Widodo, der populäre Gouverneur der Hauptstadt Jakarta, und Ex-General Prabowo Subianto. Prabowo war ein Kommandeur der wegen Menschenrechtsverletzungen berüchtigten militärischen Spezialeinheit Kopassus. Die Wahl gilt als richtungsweisend für den künftigen Regierungsstil im Land.

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Der als Jokowi bekannte Joko Widodo ist Kandidat der "Demokratischen Partei des Kampfes" (PDI-P) von Ex-Präsidentin Megawati Sukarnoputri. Er gilt als bodenständig und will die Korruption bekämpfen. Seine Partei gewann die Parlamentswahlen am 9. April mit knapp 19 Prozent der Stimmen und schmiedete anschließend Koalitionen mit weiteren Parteien. Denn bei der Präsidentenwahl dürfen nur diejenigen Parteien oder Bündnisse einen Kandidaten benennen, die bei der Parlamentswahl mindestens 25 Prozent der Stimmen oder 20 Prozent der Abgeordnetensitze erringen konnten.

Ex-General Prabowo kam mit seiner Gerindra-Partei bei den Abgeordnetenwahlen auf Platz drei nach der Partei des 1998 gestürzten Diktators Suharto. Für Mittwoch hat die Suharto-Partei ihre Unterstützung für Prabowo angekündigt.

Indonesien ist das größte muslimische Land der Welt. Mehr als 88 Prozent der über 240 Millionen Einwohner sind muslimischen Glaubens, rund zehn Prozent sind Christen. Die überwiegende Mehrheit der Muslime im Land ist moderat. In den vergangenen Jahren häuften sich jedoch Übergriffe auf religiöse Minderheiten durch einige islamistische Gruppierungen.