Gottesdienste in Autobahnkirchen: "Aufatmen und Ruhe finden"

Gottesdienste in Autobahnkirchen: "Aufatmen und Ruhe finden"
Zu Beginn der Ferienzeit haben Reisende am Sonntag in zahlreichen Autobahnkirchen kurze Andachten gefeiert und einen Reisesegen erhalten.

Bei einem ZDF-Gottesdienst zum "Tag der Autobahnkirchen" aus Baden-Baden sagte der katholische Pfarrer Michael Zimmer, Autobahnkirchen seien für viele Menschen unterwegs eine Art "Tankstelle für die Seele", hier fänden sie Ruhe und Pause vom Straßenverkehr.

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Wo es im Leben und auf dem Straßen immer schneller und dichter zugehe, komme es häufig zu Unfällen, erinnerte Zimmer. Gerade deswegen brauche es Orte, an denen man "aufatmen und Ruhe finden" könne. Die Autobahnkirche seien ein solcher Ort, der von Besuchern oft als "eine schlichte und beruhigende Stätte der Stille und Besinnung" bezeichnet werde. Und der Pfarrer zitierte aus dem Gästebuch der Baden-Badener Autobahnkirche St. Christopherus, aus der der Gottesdienst übertragen wurde: "Ein beeindruckender Ort. Man spürt Gott. Oder von einem Kind geschrieben: Die Kirche ist toll. Danke Gott."

Bundesweit gibt es heute 42 Kirchen Autobahnkirchen. Jährlich besucht rund eine Million Menschen die an Raststätten oder in der Nähe von Ausfahrten gelegenen Kirchen und Kapellen. Hier können sie ein Gebet sprechen, eine Kerze anzünden oder einfach in Ruhe nachdenken. Am Sonntag erhielten Reisende Hefte mit Liedern und Gebeten für unterwegs.

Die erste Autobahnkirche in Deutschland wurde 1958 in Adelsried bei Augsburg an der A8 eröffnet. Zuletzt wurde Mitte Juni eine Autobahnkirche an der A10 in Zeestow am Berliner Ring eröffnet. Seit den 1980er Jahren koordiniert und fördert die kirchennahe "Akademie Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge" aus Kassel den Ausbau des deutschen Autobahnkirchennetzes.