Wohlfahrtsverband warnt vor "Lawine von Altersarmut"

Wohlfahrtsverband warnt vor "Lawine von Altersarmut"
Der Paritätische Wohlfahrtsverband erwartet ab 2020 eine "Lawine von Altersarmut" in Deutschland.

Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, drängt deshalb in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe) auf eine grundlegende Reform der Altersgrundsicherung mit neuen Freibeträgen und einem steuerfinanzierten Rentenzuschuss.

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"Wir gehen davon aus, dass die Zahl derer, die im Alter auf Grundsicherung angewiesen sein wird, dramatisch ansteigen wird, von jetzt rund 465.000 auf weit mehr als eine Million", sagte Schneider. In zehn Jahren kämen die Jahrgänge in den Rentenbezug, die besonders stark von Langzeit- und Mehrfacharbeitslosigkeit betroffen gewesen seien, zusätzlich viele Beschäftigte aus dem Niedriglohnsektor.

Die Schätzungen der Bundesregierung zur Entwicklung der Grundsicherung im Alter kritisierte der Sozialexperte als "ziemlich optimistisch". Die Bundesregierung erwartet, dass diese Ausgaben bis zum Jahr 2018 um 1,7 Milliarden auf 7,2 Milliarden Euro ansteigen werden.

Schneider forderte eine Anhebung der Regelsätze in der Altersgrundsicherung von 391 auf mindestens 460 Euro. Zudem drängte er auf bessere Hinzuverdienstmöglichkeiten im Alter durch Einführung neuer Freibeträge wie im Hartz-IV-System: "Die ersten 100 Euro Zuverdienst bleiben gänzlich frei, was drüber geht, wird prozentual angerechnet."