Die Deutsche Rentenversicherung geht davon aus, dass die Rentenreform von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) den Rentenbeitragssatz ab 2020 kräftig steigen lassen wird. Nach jüngsten Finanzschätzungen könne der Beitragssatz bis 2019 bei den aktuell 18,9 Prozent bleiben, sagte der Vorsitzende des Bundesvorstands der Rentenversicherung, Alexander Gunkel, am Mittwoch zum Abschluss der Bundesvertreterversammlung in Potsdam. 2020 müsse der Beitragssatz dann auf 19,4 Prozent angehoben werden.
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Gunkel sagte weiter, bis 2030 werde der Beitragssatz auf voraussichtlich 21,9 Prozent steigen. Damit würde er um 0,4 Prozentpunkte höher liegen als ohne die Reform mit Mütterrente und Rente mit 63, die zum 1. Juli in Kraft tritt, erklärte Gunkel. Zugleich werde das Rentenniveau bis 2030 mit voraussichtlich 43,8 Prozent des Durchschnittsverdienstes um 0,5 Prozentpunkte niedriger liegen als ohne Reform, sagte Gunkel.
Gunkel, der auch Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände ist, erklärte weiter, die Rentenversicherung werde das aktuelle Jahr trotz der 7,4 Milliarden Euro Mehrausgaben mit einem ausgeglichenen Haushalt abschließen. Die Nachhaltigkeitsrücklage werde bei 32 Milliarden Euro stabil bleiben. Grund sei der Verzicht auf die Beitragssenkung zum Anfang des Jahres.
Der Vorsitzende des Bundesvorstandes kritisierte erneut die Pläne zur Finanzierung der Mütterrenten und der Rente mit 63. Zusätzliche nicht beitragsgedeckte Leistungen seien nicht über höhere Beiträge und verminderte Rentenanpassungen, sondern vollständig über Steuermittel zu finanzieren, sagte er. Die geplante Aufstockung des Bundeszuschusses zur Rentenversicherung ab 2019 reiche nicht dafür aus, die Leistungen adäquat aus Steuermitteln zu finanzieren. Mit seinen Zuschüssen beteilige sich der Bund bis 2030 mit nicht mehr als einem Viertel an den Mehrausgaben des Rentenpakets.