Brasilien sei "einen sehr intensiven Weg gegangen" und den Menschen gehe es heute sehr viel besser als vor zehn oder 20 Jahren, sagte die Kanzlerin in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. "Auf der anderen Seite ist noch unglaublich viel zu tun", unterstrich Merkel, die an diesem Wochenende nach Brasilien reist. Nach Gesprächen mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff wird Merkel am Montag in Salvador das erste Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal verfolgen.
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"Ich bin erst einmal natürlich neugierig, zu hören: Was sind die Probleme? - auch aus Sicht der Staatspräsidentin", sagte die Bundeskanzlerin mit Blick auf die derzeitigen Proteste gegen die WM und soziale Missstände. Zum Auftakt der WM am Donnerstag war es in zahlreichen Städten zu Protestmärschen und teils heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Deutschland habe eine sehr enge Kooperation mit Brasilien, etwa im Bildungsbereich und bei Projekten mit jungen Menschen. "Wenn man die Favelas sieht, dann ist da natürlich noch eine Riesenaufgabe", sagte die Kanzlerin.
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Mit ihrem Besuch in Brasilien wolle sie auch die Anerkennung für den Gastgeber Brasilien deutlich machen. "Für die Brasilianer ist das sicherlich auch, bei aller Kritik, ein großes Ereignis, mit dem sie sich in der Welt präsentieren können", sagte Merkel. Die Frage, wer Fußballweltmeister werde, könne sie noch nicht beantworten. "Da müssen wir erst mal noch eine Weile gucken, wie die Vorrundenspiele laufen. Ich drücke natürlich der deutschen Mannschaft unheimlich die Daumen, dass sie möglichst weit kommt. Aber es wird ein hartes Ringen werden."