Sie seien aufgefordert, von ihrer religiösen Überzeugung her "am Fundament der Gesellschaft zu arbeiten", sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung seiner Partei in Weimar. "Christen sind aber nicht automatisch die besseren Politiker", fügte Thierse hinzu, der dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken angehört.
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Zugleich wandte er sich gegen die Auffassung, Religion sei Privatsache. Diese Forderung sei eine "Verfälschung des christlichen Glaubens", der auf "ein gutes und sinnvolles Leben" im Privaten wie auch in der Gesellschaft gerichtet sei. Christen müssten "Prediger und Akteure des inneren und äußeren Friedens" sein. Dazu gehörten neben dem Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus auch die Verteidigung des Sozialstaates.
Als weiteren Schwerpunkt nannte der SPD-Politiker die Überwindung oberflächlicher Debatten um die Würde des Menschen am Anfang und am Ende des Lebens. Zu der Podiumsdiskussion in der Weimarer Herderkirche hatten die Thüringer "Christen in der SPD" eingeladen.