Kolumbiens Regierung verhandelt auch mit Guerillagruppe ELN

Kolumbiens Regierung verhandelt auch mit Guerillagruppe ELN
Die Regierung Kolumbiens hat Friedensgespräche mit der zweitgrößten Guerillagruppe ELN aufgenommen.

Bei den Verhandlungen, die bereits seit Januar 2014 geführt werden, gehe es derzeit um die Festlegung einer Tagesordnung zur endgültigen Beilegung des Konflikts, erklärten beide Seiten in einem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichen Kommuniqué. Die Bestätigung der vorläufigen Gespräche, über die bisher nur spekuliert worden war, kam fünf Tage vor der Stichwahl um die Präsidentschaft am Sonntag.

###mehr-artikel###

Bereits seit fast 20 Monaten verhandeln Regierung und die größte Guerilla-Gruppe FARC in der kubanischen Hauptstadt Havanna über die Beendigung des Bürgerkrieges, in dem Hunderttausende Menschen starben und Millionen von ihrem Land vertrieben wurden. Die FARC, die älteste und größte noch aktive Guerilla Lateinamerikas, verfügt  über rund 8.000 Kämpfer, die Stärke der ELN wird auf 2.500 Mann geschätzt.

Die Präsidentschaftswahl am Sonntag gilt auch als Richtungsentscheidung für die Zukunft des Friedensprozesses. Amtsinhaber Juan Manuel Santos plädiert für eine Fortsetzung des Dialogs, den er zum Schwerpunkt seiner Politik gemacht hat. Herausforderer Oscar Iván Zuluaga macht den Fortgang der Gespräche mit den Aufständischen von zahlreichen Auflagen abhängig, die die FARC aber bereits zurückgewiesen hat. Wie sein Ziehvater, Ex-Präsident Álvaro Uribe, befürwortet Zuluaga eine militärische Beendigung des jahrzehntelangen Krieges.

In Umfragen liegen Präsident Santos und der ehemalige Finanzminister Zuluaga gleichauf. Beide Politiker gehören dem konservativen Lager an und befürworten einen liberalen Wirtschaftskurs.