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Die gemeinnützigen Tafeln legten "ihre Finger in eine Wunde, die schmerzt". Das Treffen der rund 600 nach Wiesbaden gereisten Tafelhelfer aus dem gesamten Bundesgebiet ging nach drei Tagen mit einer "Langen Tafel" auf dem Mauritiusplatz in der Innenstadt zu Ende. Dabei wurden Anwohner aus Wiesbaden und Umgebung mit Essen aus einer Gulaschkanone verköstigt. Dabei handelte es sich ebenso um eine Spende wie bei dem Essen, das die Tafeln an bundesweit rund 3.000 Ausgabestellen an Bedürftige ausgeben.
Bundesminister Schmidt, die hessische Agrarministerin Priska Hinz (Grüne), der Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) und andere Prominente banden sich bei der "Langen Tafel" am Samstagmittag eine Schürze um und gaben selbst Essen aus.
Weniger Lebensmittel landen im Müll
In seiner Rede hob Schmidt hervor, ohne das Engagement der Tafeln würden in Deutschland noch mehr Lebensmittel vernichtet. Der CSU-Politiker beklagte, dass bundesweit jedes Jahr elf Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen werden. Allein in Privathaushalten seien es im Durchschnitt 82 Kilogramm pro Jahr, was einem Einkaufswert von je 235 Euro entspreche. Dabei sei das Mindesthaltbarkeitsdatum kein Verfallsdatum.
Zusammen mit seiner niederländischen Amtskollegin wolle er sich für eine Änderung der Regeln beim Mindesthaltbarkeitsdatum auf europäischer Ebene einsetzen, kündigte Schmidt an. Die Verschwendung von Lebensmitteln sei ethisch nicht zu rechtfertigen. Der Minister verwies in diesem Zusammenhang auf die zusammen mit den Tafeln laufende Informationskampagne "Zu gut für die Tonne".
