So heißt es in seinem Gedichtband über "Fußball und andere Torheiten": "Und was auch Gott gefällt an ihm: / Wir spielen Fußball ganz im Team. / Es passt perfekt zu Gottes Wegen, / dass Menschen die Gemeinschaft pflegen."
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Über den Austragungsort der WM heißt es bei ihm: "Brasilien ist weltbekannt / als sinnenfrohes Fußballland: / Den Jungen unterm Zuckerhut / liegt Fußball von Natur im Blut." Wie es dann während der WM in Deutschland aussehen wird, hat er mit einer Anlehnung an Joseph von Eichendorff (1788-1857) vorweggenommen: "Markt und Straßen stehn verlassen, / staunend geh ich durch die Gassen, / alles sieht so friedlich aus. / In die schläfrige Idylle / schallt aus Häusern 'Tooor'-Gebrülle / sprengt die Ruhe ein paar Male: / Heute ist WM-Finale."
Als Kind war Schleiff begeisterter Fußball-Fan und Werder-Anhänger. "Ich war richtig fußball-krank." Mit etwas Wehmut denkt er an die alten Zeiten zurück, als beim Fußball das Geld noch keine große Rolle spielte und Spieler wie Uwe Seeler oder Fritz Walter ihrem Heimatverein die Treue hielten. Heute seien Fußballspieler vor allem Großverdiener. Viele Jahre war er selbst passionierter Fußballer, ehe ihn sein Kniegelenk zur Ruhe zwang.
Nicht immer vor dem Fernseher sitzen
Die Sucht, jedes Spiel der Weltmeisterschaft am Fernseher zu verfolgen, habe er erfolgreich besiegt, freut sich der Pastor aus Norddeutschland. Er werde bei dieser WM nur dann vor dem Fernseher sitzen, wenn er ausreichend Zeit hat. Dass Deutschland Weltmeister wird, hält Schleiff für nahezu ausgeschlossen. Sein Tipp ist Gastgeber Brasilien. "Ich würde es ihnen wünschen."
Augenzwinkernd geht Schleiff der Frage nach, wie man als Christ im Fußball auch seinen Gegner lieben kann. "Das was wir gerne wollen: Siegen / kann man nicht ohne Gegner kriegen. / Dem Gegner danken wir sehr viel: / die Möglichkeit zu Sieg und Spiel." Allerdings habe die "Feindesliebe" eben auch ihre Grenzen, wenn dem Gegner allzu viel geholfen wird. "Liebte man 'Feinde' allzu sehr, / so gäb es keine Spiele mehr."
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Diskutiert hat Pastor Schleiff auch die Frage, auf welcher Spielposition Gott spielen würde. Er wüsste "als Torwart, wie die Bälle fliegen, / voraus, und müsste jeden kriegen." Weiter heißt es: "Als Stürmer wäre er zu kregel, / er kennt ja schließlich jede Regel / fürs Dribbeln, Foulen und Beleidigen. / Drum blieb ihm nur noch das Verteidigen." Weil der Herrgott eben auch dem Gegner etwas gönnen will, werde es bald 0:1 stehen, das dann durch ein göttliches Traumtor ausgeglichen wird. "Auch freute ihn das Unentschieden, / denn das ist sehr gut für den Frieden."