Nigerianische Medien berichteten am Freitag, die verkleideten Angreifer hätten die Bewohner eines Dorfes zum Beten auf dem Dorfplatz zusammengerufen und dann in die Menge gefeuert.
Insgesamt sollen nach neuen Berechnungen bei Anschlägen von Boko Haram seit Anfang des Jahres mindestens 3.300 Menschen ums Leben gekommen sein. Täglich fliehen mehr als 800 Bewohner der Region vor der anhaltenden Gewalt, wie eine Studie des "Internal Displacement Monitoring Centre" ergeben hat.
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Insgesamt sind laut der Untersuchung mindestens 250.000 Nigerianer vor Boko Haram auf der Flucht. Die Bewegung drohe analog zur ugandischen "Widerstandsarmee des Herrn" von Nigeria aus die gesamte Region zu destabilisieren, hieß es. Flüchtlinge berichteten von brutalen Gewaltakten der Terroristen.
Ein Sprecher der nigerianischen Regierung wies im britischen Rundfunksender BBC Vorwürfe zurück, die Polizei unternehme zu wenig gegen Boko Haram. Die Bewegung verfüge offenbar über ein gutes Informationsnetzwerk und wisse oftmals detailliert über Truppenbewegungen Bescheid.
Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". Bei den Anschlägen der Gruppe sind seit 2009 Tausende Menschen ums Leben gekommen. In den vergangenen Wochen hatte die Zahl der Anschläge deutlich zugenommen. Ziel von Boko Haram ist nach eigenen Angaben die Errichtung eines Kalifatsstaates im Norden Nigerias. Die Bewegung ist aber auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.