In der Hauptstadt Brasilia demonstrierten am Dienstagnachmittag (Ortszeit) mehr als 2.000 Menschen, unter ihnen zahlreiche Ureinwohner in traditioneller Kleidung und Obdachlose. Kurz vor dem WM-Stadion Mané Garrincha stoppte die Polizei den Zug mit dem Einsatz von Tränengas, wie das Onlineportal "Terra" berichtete. Es kam zu mehreren Festnahmen und Verletzten, mindestens ein Polizist wurde von einem Pfeilschuss getroffen.
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Die seit Wochen dauernden Proteste richten sich gegen die hohen staatlichen Ausgaben für die WM. Die Demonstranten fordern stattdessen unter anderem mehr Geld für sozialen Wohnungsbau sowie öffentliche Dienstleistungen. In Brasilia verlangten die Repräsentanten von Indianer-Völkern zudem die Zuweisung von mehr Land. Aufgrund der Proteste in der Hauptstadt musste die FIFA die im Stadion geplante Präsentation des WM-Pokals absagen.
In anderen Städten sorgten Streiks der Busfahrer für chaotische Zustände. In der WM-Stadt Salvador, in der die deutsche Nationalmannschaft am 16. Juni ihr erstes Spiel gegen Portugal bestreiten wird, blieben fast alle Busse in den Garagen. Auch in São Luís waren Hunderttausende von einem Busstreik betroffen.
Für Mittwoch (28.6.) kündigten Busfahrer einen erneuten Warnstreik in Rio de Janeiro an. Dort wie in der Metropole São Paulo war es bereits in den vergangenen Wochen an Streiktagen mangels öffentlicher Transportmittel zu einem Verkehrschaos gekommen. Die streikenden Busfahrer lehnen Vereinbarungen ihrer Gewerkschaften mit den Busunternehmen ab und fordern zusätzliche Lohnerhöhungen von bis zu 30 Prozent.