"Während wir uns bewusst sind, dass wir das Ziel der vollen Gemeinschaft nicht erreicht haben, bekräftigen wir unseren Einsatz, unseren gemeinsamen Weg zur Einheit fortzusetzen", heißt es in der Erklärung, die die Kirchenoberhäupter am Sonntag in Jerusalem unterzeichneten. Darin betonen sie ihre Hoffnung auf gemeinsame Abendmahlsfeiern von Katholiken mit Orthodoxen.
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Mit ihrer Erklärung erinnerten die Kirchenoberhäupter an das Treffen zwischen Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras I. vor 50 Jahren in Jerusalem, das mit der Aufhebung der gegenseitigen Exkommunikation beider Kirchen aus dem Jahr 1054 den Grundstein für den Dialog legte. Aufgabe von Katholiken und Orthodoxen sei es, sich bereits auf dem Weg zur "vollen Gemeinschaft" zusammen gegen Hunger und Armut zu engagieren, betonten Franziskus und Bartholomäus in ihrer Erklärung: "Es ist unsere Pflicht, uns zu bemühen, gemeinsam eine gerechte und menschliche Gesellschaft aufzubauen, in der sich niemand ausgeschlossen oder an den Rand gedrängt fühlt."
Zudem müssten sich Christen für einen "echten Dialog" mit Judentum, Islam und anderen Religionsgemeinschaften einsetzen: "Gleichgültigkeit und wechselseitige Unkenntnis können nur zu Misstrauen und bedauerlicherweise sogar zu Konflikten führen."
Das Treffen mit Bartholomäus und der anschließende ökumenische Gottesdienst in der Grabeskirche von Jerusalem waren Anlass der bis Montag währenden dreitägigen Papstreise ins Heilige Land. In den Mittelpunkt rückten am Wochenende aber vor allem die politischen Appelle des Papstes, sich für Frieden in der Region einzusetzen.