###mehr-artikel### Der evangelische Theologe Peter Zimmerling wirbt für die Wiederentdeckung der Beichte "als ein Mittel der Seelenhygiene". Wie Martin Luther habe er das Sündenbekenntnis als etwas Positives kennengelernt, erklärte Zimmerling am Freitag in Leipzig. "Ich empfand es als Befreiung, Dinge auszusprechen, die mir schwer auf der Seele lagen." Die Sehnsucht nach Aussprache sei heute stärker als früher, "weil die sozialen Netze brüchiger geworden sind", sagte der Wissenschaftler. Die Konfession spiele dabei keine Rolle.
Die Beichte sei mehr und mehr aus dem Bewusstsein evangelischer Christen verschwunden, erläuterte Zimmerling. Doch wenn es zum Menschsein gehöre, immer wieder zu versagen und schuldig zu werden, "bedarf es Strategien der Entlastung". Bei Kirchentagen und in Kommunitäten beobachte er aktuell eine "Renaissance der Beichte", so der Universitätsprediger und Professor für praktische Theologie. Zimmerling hat jüngst das Buch "Beichte. Gottes vergessenes Angebot" vorgelegt.