Asyl in der Kirche verurteilt Polizeieinsatz gegen Flüchtlinge

Foto: dpa/Britta Pedersen
Asyl in der Kirche verurteilt Polizeieinsatz gegen Flüchtlinge
Auch zwei Tage nach der Räumung der Flüchtlings-Mahnwache vor der Berliner Gedächtniskirche reist die Kritik an dem Einsatz nicht ab. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche hat sich entsetzt über Räumung des Protestlagers von elf Afrikanern gezeigt.

"Dieser Umgang mit Flüchtlingen widerspricht der Menschenwürde", teilte Asyl in der Kirche am Donnerstag in Berlin mit. Die Organisation forderte von den Behörden "die Rückkehr zu Respekt und Zuverlässigkeit".

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Mit dem überraschenden Polizeieinsatz habe Innensenator Frank Henkel (CDU) "ein unnötiges Zeichen der Härte gegen Flüchtlinge" gesetzt, erklärte die Arbeitsgemeinschaft. Seit über 30 Jahren habe sich eine Gesprächskultur zwischen Staat und Kirche entwickelt, in der respektiert werde, dass sich kirchliche Stellen in Härtefällen um humanitäre Lösungen für Flüchtlinge bemühen. "Mit der Räumung der Mahnwache wurde dieser Konsens grundlegend infrage gestellt", betonte Asyl in der Kirche.

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Die Flüchtlinge waren Anfang Mai in Berlin in einen Hungerstreik für ein Bleiberecht in Deutschland getreten. Seit 11. Mai hielten sie vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eine Mahnwache ab. Am Dienstag hatte die Polizei die Mahnwache vor der Kirche geräumt. Dabei lieferte erstmals die umstrittene Residenzpflicht die Vorlage für den Polizeieinsatz.