Londoner Bischof würdigt deutschen Einfluss auf Europa

Londoner Bischof würdigt deutschen Einfluss auf Europa
Der Londoner Bischof Richard Chartres hat den deutschen Einfluss auf die europäische Geistesgeschichte der vergangenen 300 Jahre gewürdigt.

"Das Ausmaß des deutschen Beitrags zu europäischem Denken in sowohl säkularer als auch religiöser Hinsicht sollte in Großbritannien stärker betont werden", sagte der Anglikaner am Donnerstag bei einem ökumenischen Festgottesdienst in Hannovers Marktkirche. Anlass des Gottesdienstes war der 300. Jahrestag des Beginns der Personalunion der Herrscher von Hannover und Großbritannien. Chartres sagte, bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges hätten sich britische Institutionen im ständigen Austausch mit Deutschland entwickelt.

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Heute müssten sich alle Christen in Europa ihrer Verantwortung in einer neu vernetzten globalen Welt bewusstwerden, unterstrich der 66-Jährige in seiner auf Englisch gehaltenen Predigt. "Es gibt nur eine Welt, und die ist nicht unendlich. Wir müssen herausfinden, wie eine globale Zivilisation gebaut werden kann und wie wir als Weltenbürger zusammenarbeiten können." Wenn dies nicht geschehe, bleibe nur der Rückzug "hinter Festungsmauern in einer zunehmend konfliktreichen Welt".

Chartres ist als Dekan der "Chapels Royal", der königlichen Kapellen, auch Seelsorger der britischen Königsfamilie. Der Gottesdienst, den er gemeinsam mit dem hannoverschen Landesbischof Ralf Meister gestaltete, fand im Vorfeld der großen niedersächsischen Landesausstellung "Als die Royals aus Hannover kamen - Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714-1837" statt. Die Schau steht unter der Schirmherrschaft des britischen Thronfolgers Prinz Charles. Von Sonnabend an zeigt sie bis zum 5. Oktober in fünf Schlössern und Museen in Hannover und Celle rund 1.000 Exponate.