"Widerstehen Sie dem Desinteresse vieler Menschen an Europa", heißt es in einem Wahlaufruf, den der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Hannover und Bonn veröffentlichten. Die europäische Politik sei "von höchster Relevanz für das tägliche Leben der Menschen in Europa und weit über Europa hinaus", erklärten die Kirchen. Die Bürger könnten bei dem Urnengang maßgeblich über die Politik der kommenden Jahre mitentscheiden.
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Zu den großen Herausforderungen für Europa gehöre es, aus den Fehlentwicklungen im Vorfeld der Staatsschulden- und Finanzkrise die richtigen Lehren zu ziehen, betonen die Kirchen. Für den weiteren Aufbau des geeinten Europas müssten "Solidarität und Eigenverantwortung" die tragenden Prinzipien sein. Die Verantwortlichen in Europa müssten sich um soziale Verwerfungen wie die hohe Jugendarbeitslosigkeit kümmern. Wichtige Aufgaben gebe es auch in der Friedens-, Entwicklungs-, Flüchtlings- und Klimaschutzpolitik.
Eine Wahlempfehlung für eine bestimmte Partei geben die Kirchen in ihrem Aufruf nicht. Sie unterstreichen allerdings: "Mit großer Sorge beobachten wir den Zulauf, den populistische und extremistische Parteien in der EU erleben." Wichtig sei es, dass die Bürger sich vor der Wahl informierten und dann ins Wahllokal gingen. "Machen Sie Europa auf diese Weise zu Ihrer Sache!", werben die Kirchen.