Beide Preisträger zeichne ihre persönliche Zurückhaltung, die akribische Ernsthaftigkeit und der unbedingte Wille zur Aufklärung aus, teilte der Vorstand des Vereins Hanns Joachim Friedrichs Preis für Fernsehjournalismus am Dienstag in Hamburg mit. Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Preis wird am 22. Oktober in Hamburg verliehen.
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Golineh Atai (40) habe die Jury "mit ihren ruhigen, abwägenden und keiner vordergründigen Zuspitzung verfallenden Reportagen und Interviews aus der arabischen Welt und dem Krisenstaat Ukraine" überzeugt. Ihre Berichte und Analysen vom Maidan in Kiew seien "vorbildlich in ihrer sichtbaren Suche nach dem vollständigen Bild und glaubwürdig in dem offenen Eingeständnis, dieses Bild im Nebel der Ereignisse nicht liefern zu können". Sie entziehe die journalistische Berichterstattung dem Stimmungsdruck der Beteiligten und weise dem Zuschauer "über die Vernunft den Weg zum besseren Verständnis".
Stephan Lamby (55) habe sich als Autor und Produzent seit Jahren der Konzeption und Herstellung von Fernsehfilmen höchster Qualität verpflichtet, urteilte die Jury. Seine Themen seien brisant und hochaktuell. Von der politischen Alltagsberichterstattung unterschieden sich seine Filme "durch ihre wache, beinahe meditative Konzentration auf das Wesentliche". Man habe den Eindruck, Lamby kenne die Protagonisten seiner Filme - Politiker, Manager, Banker - besser als diese sich selbst. Seine Filme seien "wahre Enthüllungsgeschichten, getragen von Respekt, Fairness und Distanz".
Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis werden jährlich Fernsehjournalisten für ihre kreative, kritische und unabhängige Arbeit ausgezeichnet. Der Preis wurde zur Erinnerung an den 1995 verstorbenen "Tagesthemen"-Moderator Hanns Joachim Friedrichs von einem Freundeskreis des Moderators ins Leben gerufen.
