"Beim Lästern versuche ich mein mangelndes Selbstwertgefühl anzuheben", sagte Hauer am Samstag bei einer Veranstaltung der evangelischen Kirche in Stuttgart: "Indem ich den Anderen kleiner und schlecht mache, stehe ich besser da."
Das Scheitern des Anderen tröste über die eigene Unvollkommenheit hinweg, erklärte die Leiterin des Seelsorge- und Beratungsdienstes in Stuttgart-Feuerbach. Mit negativem Reden über Andere verändere man jedoch auf lange Sicht absolut nichts zum Guten.
Wer sich das Laster des Lästerns abgewöhnen möchte, dem empfiehlt die Beraterin lästernde Gesellschaft zu meiden oder zu versuchen, das Gesprächsthema zu wechseln. Da viele Dinge spontan ausgesprochen würden, rät Hauer, öfters eine "Schweigesekunde" einzulegen. Wenn man nur einige Sekunden sein Bedürfnis zu Lästern unterdrücke, sei das Thema oder die Geschichte oft gar nicht mehr so wichtig. Positiver Nebeneffekt: Wer eine Schweigesekunde einlegt, sei gezwungen dem Gegenüber zuzuhören. Das könne die Qualität eines Gesprächs oft enorm steigern.