Katholischer Medien-Bischof Fürst: Transparenz in der Kirche stärken

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Katholischer Medien-Bischof Fürst: Transparenz in der Kirche stärken
Nach dem Skandal im Bistum Limburg hat der katholische Medienbischof Gebhard Fürst für mehr Transparenz und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit seiner Kirche geworben.
08.04.2014
epd
Renate Kortheuer-Schüring

"Wir müssen uns als katholische Kirche konstruktiver und offensiver auf die Mediengesellschaft einlassen", sagte Fürst in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Frankfurt a.M. "Wir sollten ohne Furcht und Zittern mit großem Selbstbewusstsein bereit sein, Auskunft zu geben." Dann wachse auch das Vertrauen wieder.

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Die Vorgänge in Limburg hätten Auswirkungen auf die katholische Kirche in Deutschland insgesamt, sagte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Es sei der Eindruck entstanden, dass die Kirche nach Gutdünken mit Kirchensteuergeld umgehe und keine Rechenschaft ablege. "Dies ist in Bezug auf Limburg nicht zurückzuweisen", räumte Fürst ein. Aber die Kirche müsse nun auch zeigen, wie transparent es in vielen Ortskirchen bereits zugehe - und zwar "weniger schüchtern als bisher und mit mehr Vertrauen in die eigene Kompetenz". 

Der Bischof von Stuttgart und Rottenburg warb auch für eine Offenlegung von Finanzen. Er habe gute Erfahrungen damit gemacht, Kirchensteuergelder und Staatsleistungen für sein Bistum öffentlich zu machen, sagte Fürst. "Wenn wir die uns anvertrauten Gelder transparent machen, schafft das Vertrauen und Akzeptanz."

Im Bistum Limburg beschließt der Diözesanrat den aus Kirchensteuereinnahmen und Staatsgeldern bestehenden Haushalt (2014: rund 330 Millionen Euro). Er ist im Internet einsehbar. Ein zweiter Haushalt über die aus Kirchenvermögen erwirtschafteten Gelder solle bis zur Sommerpause ebenfalls veröffentlicht werden, sagte Fürst. Er wies darauf hin, dass es nicht einfach sei, das kirchliche Gesamtvermögen darzustellen - da es etwa zu Kirchengebäuden wie etwa dem barocken Klosterensemble wie in Weingarten oft nicht einmal Schätzwerte gebe.

Fürst (65) sprach sich dafür aus, die katholische Medienarbeit zu professionalisieren und zu verstärken. In vielen Bistümern, die mit großer Eigenständigkeit ausgestattet seien, werde eine sehr gute Öffentlichkeitsarbeit betrieben, sagte der Bischof von Rottenburg-Stuttgart. Allerdings müsse diese im Blick auf die bundesweite katholische Kirche noch ausgebaut werden. Die unter dem Dach des Medienhauses in Bonn vereinten Dienste - darunter die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) und das Internetportal "katholisch.de" - seien noch stärker miteinander zu vernetzen, so dass weitere Synergieeffekte entstünden.