Das Spektrum reiche dabei vom Friedhof für Konfessionslose in Berlin, über einen chinesischen Friedhof in Hamburg bis hin zu einem buddhistischen Gräberfeld in Hannover.
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In dem neuen Ausstellungsbereich mit dem Titel "Religionen - Rituale und Sitten zum Tod" werde über Bestattungssitten in zahlreichen Religionen und Kulturen informiert, sagte Sprecherin Jutta Lange in Vertretung des erkrankten Direktors Reiner Sörries am Donnerstag. Die Anregung dazu sei unter anderem auch von ausländischen Besuchern gekommen, die Informationen über den Tod in anderen Religionen vermisst hätten.
In dreijähriger Vorbereitungszeit habe Museums-Direktor Reiner Sörries zahlreiche Erkenntnisse über unterschiedliche Bestattungsriten- und bräuche in den Religionen zusammengetragen. Mit der erweiterten Ausstellung könne auch Menschen mit Migrationshintergrund der Zugang zum Museum erleichtert werden, erklärte Lange. Mit der neuen Abteilung solle daher ein Beitrag zur Integration geleistet werden. Sie sei zugleich ein Plädoyer für eine "bestattungskulturelle Toleranz".
So wird darauf hingewiesen, dass die in Deutschland lebenden rund 100.000 Hindus ihren Körper nach dem Tod zumeist in ihre Heimat überführen lassen, da das bei ihnen übliche Verstreuen der Asche der Toten in einen Fluss hierzulande nicht gestattet ist.
Thema "Tod" gesellschaftlich ins Bewusstsein rücken
Parallel zur Dauerausstellung zeigt der Kasseler Fotograf Peter Christmann in einem Kabinett Bilder aus dem nepalesischen Heiligtum Pashupatinath nahe Kathmandu, die in einem Zeitraum von 20 Jahren entstanden sind. Auf ihnen sind Verbrennungsstätten nahe dem Fluss Bagmati zu sehen, in den die Asche anschließend gestreut wird.
Das bundesweit einzigartige Museum für Sepulkralkultur wurde 1992 in Kassel eröffnet. Sein Ziel ist es, "Kontinuität und Wandel im Umgang mit den letzten Dingen zu veranschaulichen und das gesellschaftlich oft verdrängte Erlebnis des Todes wieder ins Bewusstsein zu rücken". Der Begriff Sepulkralkultur leitet sich vom lateinischen "sepulcrum" ab und bedeutet Grab, Grabstätte und umfasst alle kulturellen Erscheinungen im Zusammenhang mit Sterben, Tod, Bestatten, Trauern und Erinnern.
Die Dauerausstellung ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet, mittwochs bis 20 Uhr. Die Kabinettausstellung ist noch bis zum 18. Mai zu sehen.