"Ärzte ohne Grenzen": Guinea braucht Hilfe bei Ebola-Bekämpfung

Foto: dpa/Cynthia Goldsmith
Ebola-Virus
"Ärzte ohne Grenzen": Guinea braucht Hilfe bei Ebola-Bekämpfung
Das westafrikanische Guinea und die dort tätigen Hilfsorganisationen brauchen nach Einschätzung von "Ärzte ohne Grenzen" Unterstützung, um die Ebola-Epidemie zu besiegen.
02.04.2014
epd
Natalia Matter

"Guinea ist sehr arm und die Gesundheitsversorgung sehr schlecht", sagte die Leiterin des Brüsseler Büros der Organisation, Meinie Nicolai, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es fange bei den Hygiene-Maßnahmen an, die bei Ebola sehr wichtig seien. "Es ist in Guinea nicht selbstverständlich, dass eine Nadel nach Gebrauch in den Müll geworfen wird." Dazu sei das Gesundheitssystem zu schlecht ausgestattet.

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Besonders kritisch sei diese Epidemie, weil sich die Krankheit über das westafrikanische Land ausgebreitet habe, betonte Nicolai, die zugleich die belgische Sektion von "Ärzte ohne Grenzen" leitet. Vorher sei die Ausbreitung immer auf kleinere Gebiete begrenzt gewesen. Bislang starben in Guinea nach offiziellen Angaben etwa 80 Menschen an der stark ansteckenden und nicht behandelbaren Krankheit, die in 90 Prozent der Fälle tödlich verläuft. Man müsse jedoch die Symptome wie Fieber und Flüssigkeitsmangel behandeln. "Die Würde des Patienten ist uns wichtig."

"Die Krankheit löst sehr viel Panik aus", sagte die Afrika-Expertin. Deshalb sei es unerlässlich, das Gesundheitspersonal zu schulen und die Familien der Kranken aufzuklären. "Es kommt vor, dass die Patienten alleine gelassen werden, weil Angehörige und medizinisches Personal Angst vor Ansteckung haben." Eine Gefahr gehe auch von den Beerdigungen der Infizierten aus, denn die Körper der Kranken seien auch nach dem Tod noch ansteckend. "Die Familie kann den Körper nicht so waschen, wie sie es gewohnt ist."

"Das Wichtigste ist es, die Krankheit in der Region einzudämmen, in der sie auftritt", erläuterte Nicolai. Deshalb hat "Ärzte ohne Grenzen" zwei Isolierstationen im Südosten des Landes aufgebaut. Rund 60 Spezialisten sollen bis Ende der Woche in Guinea sein, um die Arbeit der Organisation mit langjähriger Erfahrung bei der Bekämpfung von Ebola zu verstärken. "Die Krankheit hat heftige Auswirkungen auf die Bevölkerung", betonte Nicolai. "Aber man kann sie kontrollieren."