"Das ist eine Gegenbewegung, weil die Unsicherheiten, die Orientierungslosigkeit zunehmen", sagte der Bundesvorsitzende Dirk Weissleder am Samstag dem epd. "Es geht um Sinnsuche", betonte der Familienforscher aus Laatzen bei Hannover. In Rodenkirchen in der niedersächsischen Wesermarsch trafen sich am Samstag mehr als 400 Interessierte zur "Genealogiebörse".
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Das Internet biete ganz neue Möglichkeiten, den Familienwurzeln auf die Spur zu kommen, sagte Gerold Diers von der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde. "Das lockt nicht nur Ältere, auch jüngere Menschen zeigen ein steigendes Interesse an der Familienforschung." Heute sei die Stammbuchforschung eine Art Breitensport. Wer allerdings die Familiengeschichte aufdecken wolle, komme noch immer nicht um die Recherche in alten Kirchenbüchern oder staatlichen Archiven herum. "Es ist die kriminalistische Tätigkeit, die den besonderen Reiz ausmacht", ergänzte der 79-jährige Diers.
Die Familie und ihre Geschichte blieben eine wesentliche Säule der Gesellschaft, unterstrich Weissleder. "Und sie bleibt wichtig in einer Gesellschaft, in der alles schnell gehen muss, in der wir ständig unterwegs sind." Der Markt verlange Räder und eine Rucksack-Mentalität mit möglichst leichtem Gepäck. "Aber der Mensch braucht Wurzeln. Die Familie ist der Urbegriff der Heimat."