Der SPD-Politiker habe zwischen 1939 und 1945 durch seine Unternehmertätigkeit in Polen aktiv das nationalsozialistische Besatzungsregime unterstützt, sagte Hartmut Tölle vom Deutschen Gewerkschaftsbund als Mitglied des Beirats am Donnerstag in Hannover.
###mehr-artikel###
Kopf soll sich an polnischem und jüdischem Vermögen bereichert haben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe er den Landtag über sein Handeln in dieser Zeit getäuscht. Der neunköpfige Beirat empfahl, auch eine Schule und ein Jugendcamp umzubenennen. Kopfs Ehrengrab solle unverändert bleiben, aber durch eine Info-Tafel ergänzt werden. Das letzte Wort über die Umbenennung hat der Bezirksrat Hannover-Mitte, der in etwa drei Wochen tagt.
Hinrich Wilhelm Kopf hatte 1946 die Länder Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe unter britischer Besatzung zum Land Niedersachsen vereinigt. Von 1946 bis 1955 und von 1959 bis 1961 war er Ministerpräsident. Seine NS-Vergangenheit war im vergangenen Jahr durch die Doktorarbeit einer Göttinger Politologin ans Licht gekommen.