Auf seiner Südsudan-Reise besuchte Müller ein Flüchtlingslager in der Hauptstadt Juba, in das inzwischen 70.000 Menschen vor den Kämpfen zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und Rebellen um Ex-Vizepräsident Riek Machar geflüchtet sind.
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Müller erklärte bei dem Besuch, auch wenn die langfristig ausgerichteten Entwicklungsprojekte im Südsudan wegen der Kämpfe unterbrochen seien, "dürfen wir die Flüchtlinge nicht alleine lassen". Fast eine Million Südsudanesen ist im Land auf der Flucht. Viele von ihnen hätten in den Camps Zuflucht gefunden. Es drohe dort aber eine Hungerkatastrophe. Zudem wird befürchtet, dass die notdürftigen Unterkünfte der bevorstehenden Regenzeit nicht standhalten.
In einem Gespräch mit Staatspräsident Kiir mahnte Müller eine rasche Beilegung der Auseinandersetzungen an, die seit mehr als drei Monaten andauern. "Die südsudanesische Regierung muss Verantwortung übernehmen und alles für eine friedliche Lösung des Konflikts unternehmen", sagte der Minister. Dabei appellierte er auch an die UN und die EU. "Europa kann und muss seinen Beitrag leisten, die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen," sagte Müller. Der Minister kam zudem mit Vertretern von internationalen Hilfswerken und kirchlicher Organisationen zusammen, um sich über die humanitäre Situation zu informieren.