Ein Leintuch sei im Gegensatz zum Sarg nicht wasserfest, sagte der Landesinnungsmeister am Mittwoch im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zugleich räumte Streidt ein, er werde immer bereit sein, Verstorbene auch im Leintuch zu bestatten, "wenn wir dadurch Angehörigen in einer Notlage helfen können".
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Am Mittwoch hat der baden-württembergische Landtag die Abschaffung der Sargpflicht bei muslimischen Bestattungen beschlossen. Demnach können in dem Bundesland wie bereits in Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen Verstorbene ohne Sarg und nur in ein Leintuch gehüllt beerdigt werden. Zudem müssen nach der neuen gesetzlichen Regelung nicht mehr 48 Stunden zwischen Tod und Bestattung liegen. Eine Beerdigung ist zudem auch sonntags möglich.
Aus Sicht der Bestatter sei es kein Problem, Muslime und Juden schon am Tag nach ihrem Tod zu bestatten, sagte Streidt. "Doch es wird Ärger geben, wenn wir sonntags baggern und Menschen auf dem Friedhof in Ruhe ihre Angehörigen besuchen wollen." Die muslimische Forderung nach ewiger Ruhe sei bisher aus finanziellen Gründen schwierig zu regeln. Aufgrund steigender Kosten wisse man heute nicht, wie viel ein Grab in 50 Jahren koste. Zugleich räumte er ein, dass inzwischen fast überall eine Verlängerung der Ruhezeit nach 30 Jahren möglich sei.