Bischof Bedford-Strohm: Der Mensch ist mehr als ein "Mittel zum Zweck"

Bischof Bedford-Strohm: Der Mensch ist mehr als ein "Mittel zum Zweck"
Der christliche Glaube kann die Menschen nach Überzeugung des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm von äußeren Zwängen befreien.

Da der Mensch nach evangelischem Verständnis nur seinem Gewissen und Gott verpflichtet ist, könne er sich gesellschaftlichen Vorgaben wie Schönheitsidealen oder dem Streben nach Anerkennung und Reichtum entziehen, sagte der Bischof am Samstagabend in Kaufbeuren bei dem Symposium "Reformation und Politik". Die christliche Freiheit, die ein Kernbegriff der Reformation Martin Luthers gewesen sei, ermutige die Menschen auch zu einer eigenverantwortlichen Zivilcourage in Politik und Gesellschaft.

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Die grundlegende Freiheit binde den Christen aber auch an das Gemeinwesen und rufe zu sozialem Einsatz auf, sagte Bedford-Strohm. So habe die jüngste Erhebung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auch ergeben, dass sich überdurchschnittlich viele evangelische Christen über ihre Kirche hinaus ehrenamtlich in der Gesellschaft, in Verbänden und Organisationen engagieren. Schon aus diesem Grund sei der Staat gut beraten, weiterhin an seinen finanziellen Leistungen für die Kirchen festzuhalten, betonte der Bischof. Denn die Kirche engagiere sich auch in hohem Maße für das Gemeinwesen und den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Für die Wirtschaft bedeute die christliche Freiheit und Würde, dass der Mensch niemals nur ein "Mittel zum Zweck" sei und nicht hinter den Bilanzen verschwinden dürfe, sagte der Bischof. Dazu gehöre auch, dass die soziale Marktwirtschaft erneuert werden müsse und wirtschaftliche Effizienz und soziale Belange gegeneinander abgewogen werden sollten.